Seidenwaaren.
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vom kaufmännischen Standpunkte aus zu beurtheilen, — ungleich
schwieriger für mich gewesen sein würde, bei gar nicht in Betraeht-
nahme der Preise (natürlich unser Hauptargument) gegenüber dem
reichhaltigen und mit allem Luxus ausgestatteten Sammlungen anderer
Länder, meine Herren Co 11 egen zu bestimmen, unserer, wenn auch zier
lichen, doch immerhin sehr bescheidenen Ausstellung in so ehrenvoller
Weise zu gedenken.
Betrachten wir einmal, an Hand der nachstehenden neuesten
Statistik (ride folgende Seite) der zürcherischen Seidenindastriegeseüschaft,
die ich übrigens in einzelnen Punkten als nicht ganz richtig erachten
kann "ich zählte im Jahre 1855 — 140, znr Zeit von 186667 — US
Seidenstofffabriken), — ob und inwiefern unsere Fabrikation als Betrat
der Produktion Fortschritte gemacht hat, so erhellt daraus (1855, 1867
und 1872 als Vergleich angenommen) dass:
Anno 1855 1867 1872
circa 25300 18700 26500 Hand-Metiers
im Ganzen waren, die
Anno 1855 1867 1872
circa 230000 161000 279000 Stücke
angefertigt haben, wobei ich ferner beiläufig bemerke, dass ich, bei
meinem Bericht über die Pariser-Ausstellung von 1867, zu jener Zeit,
(1862 -1866), eine jährliche durchschnittliche Produktion von circa
270,000 Stücken in etwaigem Betrage von 65 Millionen, auf die dazu-
maligen Angaben gestützt, anzunehmen im Falle war. Es ergibt sich
daraus, dass hinsichtlich der Zahl von Stofffabriken, die Abnahme der
selben seit 1855 in sehr bedenklicher Weise ohne Unterbruch fortdauert,
und dass ferner in den letzten 18 Jahren die Produktion derselben, bei
grossem Abweichungen nach unten, quantitativ ziemlich stationär ge
blieben ist, — gegenüber:
Lyon, das mit einer auf 460 Millionen für das Jahr 1872 ge
schätzten Produktion um einen guten Drittel seit 1866 67 vorwärts
geschritten ist, — und
trefeld, das mit einer Produktion im Jahr 1872 von 26 Millionen
Thaler sogar voll ein Mal so stark arbeitet, als vor 6 bis 8 Jahren, —
ein Verhältniss, das geeignet wäre, den Gründen näher nachzuforschen,
warum die Zürcher-Fabrikation nicht gleichen Schritt mit unsern beiden
Hauptkonkurrenzen hat halten können.
Eine Statistik über den Zürcher-Export nach unserm heute anerkannt
wichtigsten Absatz-Gebiet: England, geht mir leider ab, dagegen lasse
ich nachstehend die Beträge der nach Nord-Amerika im Laufe der letzten
9 Jahre ausgeführten Zürcher-Seidenstoffe folgen. Es wurden, basirt auf
die Bulletins des Consulats, dorthin fakturirt:
1865 1866 1867 1868 1869 1870 1871 1872
17
19 17 11 12 15 17
Millionen, während der Betrag des schlechten Jahres
26 20
1873, als Norm die