Baumwollspinnerei.
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Die Schweiz zählt neben England die meisten Feinspinnereien
und exportirt ihre Garne nach allen umliegenden Ländern; namentlich
die Fabrikation feiner Stoffe in Tarare, St. Quentin, Sachsen, Wien
verwendet viel Schweizergarn, weil die Spinnereien dieser Länder dem
Gonsum nicht genügen. Nach Oesterreich wird auch sehr viel Garn in
den mittleren Sorten Nr. 36—44 exportirt.
Die neuen Handelsverträge haben namentlich den Export der
Baumwollgarne sehr begünstigt und den Bau neuer Fabriken veranlasst.
Während sich die Spindelzahl von 1860—1866 ziemlich gleich geblieben,
vermehrte sie sich von 1,600,000 Spindeln im Jahr 1866 auf 2,059,350
Spiudeln im Jahr 1872. Die Vermehrung betrifft hauptsächlich die
Feinspinnerei; seit 1866 wurde ein grosser Theil der älteren Spinnereien
mit Selfactors versehen.
Die Einfuhr roher Baumwolle betrug 1866 336,758 Centner ge-
. gen 418,096 Centner im Jahr 1872.
Der Export roher Garne betrug 1866 35,758 Centner und ver
mehrte sich bis 1872 auf 95,196 Centner. Das Product der Mehrein
fuhr roher Baumwolle und das Fabrikat der neugebauten Spindeln wird
also durch den'vermehrten Export annähernd ausgeglichen.
Die 2,059,351 Spindeln vertheilen sich auf folgende Gantone;
Zürich 684,566 Spindeln.
Bern 83,412 »
Luzern 18,636 »
Uri
Schwyz 75,060 »
Unterwalden 2,400 *
Glarus 254,468 »
Zug 111,012
Freiburg 60 »
Solothurn 28,526 »
Basel 44,148 »
Schaffhausen 26,110 »
Appenzell 4,314 »
St. Gallen 218,512 »
Graubündten 33,122 »
Aargau 410,424 »
Thurgau 50,146 »
Tessin 13,028 »
Waadt 1,397
2,059,351 Spindeln.
Seit der Ausstellung 1867 hat sich in der Schweiz besonders die
Zwirnerei in erfreulicher Weise entwickelt, sowohl für doublirte und
Stickgarne als für Mhfaden.