Druckerei und Färberei.
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tirt und alle aussereuropäischen Länder fast ausschliesslich von England
versorgt.
Die englischen Druckereien arbeiten sehr stark im Lohn; sie er
halten das rohe Tuch und übernehmen dessen Verarbeitung. Es gibt
Etablissemente mit 6—8 Druckmaschinen, welche ausschliesslich auf
Faqon arbeiten und den einzelnen Häusern bestimmte Muster reserviren.
Für 1- und 2-händige Indienne bezahlt man von Fr. 7. 50 bis Fr. 10 per
50 Yards; also 15—20 Cts. per Yard für Brennen, Bleichen, Drucken
und Appröt; für 4—6-händige Waare bezahlt man Fr. 11 bis Fr. 12. 50.
Die Druckereien in der Umgebung von Manchester liefern die Druck-
waaren auf den schwereren Stoffen; Glasgow macht die feineren, leich
ten Artikel und hat sich schon seit Jahren grosse Mühe gegeben ein der
Miilhanser Waare ebenbürtiges Fabrikat, zu erzielen; sie haben sehr
grosse Fortschritte gemacht, allein immer noch fehlt ein gewisses Et
was im Druck, Appret und Aufmachung, woran Glasgow sofort zu er
kennen ist.
Die Ausstellung war blos von der grössten Firma im Druckfache
Potter in Manchester beschickt; dieselbe arbeitet mit 42 Druckmaschi
nen und produzirt per Jahr mindestens eine Million Stücke ä 50 Yards.
Nach England nimmt puncto Quantität das Eisass die zweite
Stelle im Druckfache ein, dagegen in Bezug auf Qualität und Geschmack
weitaus die erste.
Man zählt im Eisass 124 Druckmaschinen; daneben gibt es noch
12,000 Meter Drucktische für Handdruckerei, wobei der Wolldruck inbe
griffen ist. Dieses Material liefert ca. 82 Millionen Meter gedruckte
Zeuge durch 8,200 Arbeiter, welche ca. 6 Millionen Franken Arbeitslöhne
beziehen.
Das Eisass verkauft seine feine Waare nicht durch das Engros
geschäft, sondern es lässt alle europäischen Länder bereisen und die
besten Detailmagazine besuchen. Nur auf diesem Wege war es ihm
möglich, seine Nouveautes zu hohen Preisen in Gonsumation zu setzen.
Wir glauben, das feine Geschäft werde dem Eisass auch ferner bleiben,
denn ausser eine in Frankreich selbst neu entstehende Industrie wird
ihm Niemand sobald den Bang ablaufen. Dagegen macht die Norman
die grosse Anstrengungen, um den französischen Consum in Mittelwaare
an sich zu ziehen; das Eisass hat deshalb seine Aufmerksamkeit auf
Deutschland und den Export geworfen, beklagt sich aber sehr über die
billigen Preise der deutschen Concurrenz. Die Druckerei war in der
Collectiv-Ausstellung des Eisass inbegriffen und repräsentirte die bekann
ten Möbelstoffe, Organdis und Cambrics.
Von den übrigen Ländern hatten ausser Deutschland hauptsäch
lich noch Oesterreich, Italien, Russland und Spanien die Ausstellung
mit Druckwaaren beschickt; ihre Leistungen differiren nicht bedeutend;
sie umfassen die gewöhnlichen Imliennen für die verschiedenen Natio-