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Volltext: Schweiz : Bericht über Gruppe V Textil-Industrie, Section IV und Sectionen I, II, III, V, VI nebst Gruppe XXI Hausindustrie

Druckerei und Färberei. 
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Wir müssen uns mit dem Factum vertraut machen, dass die 
Schweiz vom grossen Druckwaarengeschäfte ausgeschlossen ist und keine 
Mittel besitzt, um das verlorene Terrain wieder zu erobern. Dagegen 
sollen wir um so mehr allen Specialartikeln, welche für die grossen 
Druckmaschinen zu unbedeutend oder zu complizirt sind, unsere Auf 
merksamkeit widmen und unsere Waaren durch sauberen Druck, solide 
Farben und sorgfältige Aufmachung auszeichnen. 
Es gibt einige Fabriken, welche diesen Weg bereits eingeschlagen 
haben und mit gutem Erfolg arbeiten, während andere, welche blos 
darauf bedacht sind, an der Qualität und Solidität noch etwas abzuklau 
ben, schlecht fahren und sich sicher immer tiefer in die Dornen arbei 
ten werden. 
Die schweizerische Druckerei war in Wien äusserst schwach 
vertreten. Martin Knbli von Nettstal] repräsentirte die Glarner Artikel 
und zeigte, wie weit man es dort in der Flüchtigkeit gebracht hat; da 
das Ausstellungsprogramm vorschrieb, dass auch das allergeringste Zeug, 
welches fabrizirt werden kann, berücksichtigt werden solle, wenn billig, 
so erhielt er ein Anerkennungsdiplom. 
Egg, Ziegler-Greuter & Co. in Winterthur bewährten ihr altes 
RenommS für ausgezeichnete Leistungen in Türkischroth und Blaudruck 
und erhielten die Fortschrittsmedaille; diese Auszeichnung galt aber 
mehr der präzisen Arbeit und der mit unveränderter Vollendung gelei 
teten Fabrikation als den technischen Fortschritten. 
llössli & Co. in Rorschach sind eine der Firmen von denen wir 
glauben, dass sie im Druckfach den richtigen Weg unter den Füssen 
haben; sie beschäftigen sich mit den verschiedenen Spezialitäten und 
alle ihre Fabrikate tragen den Stempel der Sorgfalt; sie erhielten die 
Verdienstmedaille. 
G. Schiesser in Höngg sandte ein Sortiment seiner verschiede 
nen türkischrothen Artikel zur Ausstellung, da er aber die Tücher nicht 
selbst färbt, so konnte ihm die Jury anstatt einer Verdienstmedaille nur 
ein Anerkennungsdiplom verabreichen. Eine von ihm erfundene neue 
Druckmaschine und eine neue Beitze wurden einer anderen Gruppe zur 
Reurtheilung überwiesen. 
J. Schaufelberger in (iossau sandte ordinäre indigoblaue Tücher, 
wie sie die Schweiz einst massenhaft fabrizirt hatte. Diese Fabrikation 
gehört noch zu den allerersten Anfängen der Druckwaaren-Industrie; sie 
ist noch eine Reliojie der guten alten Zeit, wo man jedes Waschhaus 
in eine Farbküche umwandeln und anstatt mit Hunderttausenden, mit 
einigen Brabanterthalern und ein Paar flinken Händen eine Druckfabrik 
beginnen konnte. Die schweizerische Blaufärberei und Druckerei hat 
trotz vielen Schwankungen immer noch einige Bedeutung behalten. 
Das dunkle Blau ist die beliebteste Farbe der braunen und schwarzen 
Völkerracen, welche deren Zubereitung lange vor Europa kannten. Die
	        
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