MAK

Volltext: Schweiz : Bericht über Gruppe V Textil-Industrie, Section IV und Sectionen I, II, III, V, VI nebst Gruppe XXI Hausindustrie

Druckerei und Färberei. 
63 
In den Tüchern machte Steiner in Manchester der Schweiz den 
Vorrang streitig; im Garne Elberfeld und das Vorarlberg. 
Die Schweiz war für Garne durch 5 Firmen repräsentirt, von 
denen J. J. Brunschwyler sei. Wittwe in Hauptweil für ihre Alizarin- 
färberei die Fortschrittsmedaille erhielt. Geb. Leuniann in Wattwyl, 
J. Suter in Zofingen, Frey & Höfliger in Kappel wurden mit der Ver 
dienstmedaille prämirt, Dahin & Widmer in Güttingen erhielten das 
Anerkennungsdiplom. Man schätzt den Werth der durch die schwei 
zerischen Türkischrothfärbereien produzirten Garne auf 7 Millionen Fran 
ken; weitaus der grösste Theil wird im eigenen Lande verwendet. 
Die Stückfärberei in Türkischroth war ausser durch Egg, Zieg 
ler, Greuter & Co. noch durch 3 Firmen vertreten, von denen H. Sul- 
zer in Aadorf für seine Fortschritte in der Verwendung des künstlichen 
Alizarin die Fortschrittsmedaille, Hauhard-Solivo in Dietikon die Ver 
dienstmedaille und Sequin & Co. in Uznach das Anerkennungsdiplom 
erhielten. 
Fachleute schätzen die jährliche Produktion der Schweiz in tür- 
kischrothen Tüchern auf circa 6—700,000 Stück, wenn die verschiedenen 
Breiten auf 24 Zoll und 22 Stab reduzirt werden, was zum Durchschnitts- 
werthe von Fr. 13 die Summe von 8—9 Mill. Franken ausmachen würde. 
Die türkischrothen Tücher der Schweiz gehen uni und bedruckt 
nach sehr vielen Gegenden und können sogar nach Frankreich, Bel 
gien, Holland und England importirt werden. 
Von den aussereuropäischen Ländern ist Indien der Hauptcon- 
sument für türkischrothe Garne und Tücher. Dessen Bedarf von Garnen 
wird hauptsächlich von Elberfeld gedeckt, welches sich dafür speziell 
eingerichtet hat und mit allen Geschäftskniffen so vertraut ist, dass 
eine solide Concurrenz nicht wohl aufkornmen kann. In den türkisch 
rothen gedruckten Tüchern machte die Schweiz früher in Indien ein 
grosses Geschäft; dasselbe ist aber durch die Concurrenz von Glasgow, 
welches die geringeren Qualitäten lieferte, bedeutend reduzirt worden. 
Dagegen fanden in den letzten Jahren die Schweizer Chintz guten 
Eingang in London, wo man für den einheimischen Bedarf die schöne 
Waare mit gutgesättigtem Grund und lebhaftem Druck gerne etwas höher 
bezahlte; es ist diess ein schlagender Beweis, dass es für uns viel rich 
tiger ist, unseren Absatz auf ausgezeichnete Qualität und nicht auf Bil 
ligkeit zu stützen; überall wo wir mit England in Massenartikeln zu- 
sammentreffen, ist für uns kein lohnendes Geschäft mehr möglich; die 
10 °/°» welche der Engländer auf Frachten, Packung, Steinkohlen etc. 
ersparen kann, machen dem Schweizer die Concurrenz fast unmöglich. 
Ausser Türkischroth und Blau und violettem Garn hatte die 
Schweiz keine gefärbten Baumwollstoffe ausgestellt; dieselben bilden 
in dichten und undichten Geweben einen sehr bedeutenden Handels 
artikel; das Eisass macht in gefärbten und gedruckten einfarbigen leich-
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.