Druckerei und Färberei.
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lionen; Weberei 100 Millionen; Färberei und Druckerei 40 Millionen.
Der Werth der davon zum Export kommenden Waaren wird auf circa
100 Millionen Franken normirt. Das in Fabriken und Maschinen liegende
Capital wird sich kaum auf weniger als 200 Millionen Franken belaufen;
der Betrieb wird ebenfalls ungefähr 100 Millionen erfordern.
Die Baumwollindustrie ist die Hauptbasis unseres gesammten Verkehres;
sie ist die Nahrungsquelle von Hunderten anderer Geschäfte wie mechanische
Werkstätten, Handlungen mit Rohprodukten und Farbwaaren etc.; wenn diese
Quelle spärlich fliesst, so ist es in allen Kreisen fühlbar. Es ist daher gewiss
von höchster Wichtigkeit, dass derselben die allererste Aufmerksamkeit gewidmet,
deren Situation von Zeit zu Zeit möglichst gründlich geprüft und in massgebenden
Kreisen die Mittel berathen werden, wodurch schwache Theile neu gestärkt und
die Prosperität der Gesammtheit befördert werden kann.
Die Schweiz exportirte im Jahre 1873 folgende Gewichtsquantitä
ten Baumwollgarne und Gewebe:
Nach Frankreich
» Deutschland
» Oesterreich
» Italien
Garne und Zwirn.
933 Gentner
64,179
16,247
3,047
Gewebe.
70,739 Centner.
129,139 »
11,869
24,378
84,406 Centner 236,125 Centner.
Das Gewicht ist brutto verstanden; dasselbe begreift selbstver
ständlich auch diejenigen Exportwaaren, welche obige Länder blos in
Transit durchlaufen haben; dies wird die Garne blos unbedeutend be
treffen, dagegen bestanden die Gewebe zum grössten Theil aus Transit
gütern ; obige Zahlen geben daher für die Ermittlung der in dem betref
fenden Lande verbliebenen Waaren gar keinen Anhaltspunkt.
Dagegen importirte das Ausland folgende Quantitäten Baumwoll-
waaren in die Schweiz :
Frankreich
Deutschland
Oesterreich
Italien
Rohe Garne
und
Zwirn.
185
14,669
28
27
14,909 Ctr.
Gebleichtes und
gefärbtes Garn
und Zwirn.
714
6,497
26
189
7,426 Ctr.
Rohe Gewebe.
2,409
22,024
3
329
24,765 Ctr.
Gebleichte, ge
druckte und ge
färbte Gewebe.
5,013
20,256
312
800
26,381 Ctr.
Totalgewicht des Importes 73,481 Centner; diese Waaren dienten
fast ausschliesslich dem schweizerischen Consum; zur Wiederausfuhr in
veredeltem Zustande gelangte blos rohe Tülle, Eisengarn nud feine
englische Cambric. Der Import beträgt also circa den vierten Theil des
Exportes; davon könnte die Hälfte mit geringer Anstrengung im eigenen
Lande erstellt und damit die eigene Industrie sehr gekräftigt werden.