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Volltext: Technischer Führer durch Wien, mit einem Plane der Stadt nebst Umgebung, einem Plane der Donauregulirung, einem Plane der Weltausstellung, einem geologischen Plane und 137 Holzschnitten

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Nebenland vor der verheerenden Wirkung immer wiederkeh 
render Ueberschwemmungen gesichert, sondern dass auch 260 
Hectaren bisher werthloser Sandbänke und Auen in Bau 
gründe verwandelt werden, welche heute schon einen Capitals- 
werth von 40 Millionen Gulden repräsentiren, dass circa 
320 Hectaren bisher der Inundation ausgesetzter Baugründe 
der Vorstadt Brigittenau absolut wasserfrei gemacht und daher 
im Werthe steigen werden, dass die Schiffbarkeit verbessert 
und der Hauptstadt Oesterreichs eine handelspolitische Stellung 
ermöglicht wird, zu der es durch seine Lage bestimmt erscheint, 
lassen dieses Unternehmen trotz der bedeutenden Kosten auch in 
national-ökonomischer Beziehung als ein glückliches erscheinen. 
Die rationelle Ausführung der Arbeiten, die Bewältigung 
eines Aushubes von 12,3 Millionen Cubikmeter Erde und 
Schotter auf so beschränktem Kaume und in verhältnissmässig 
kurzer Zeit, zum grössten Theile bewirkt durch Trockenbagger 
von 16 Pferdekräften mit einer Leistungsfähigkeit von 1507 C m 
in 10 Arbeitsstunden, die Verführung des Materiales auf leicht 
verschiebbaren Geleisen, die Erbauung von circa 1900 lauf. 
Meter Quaimaueru und die Fundirung zweier grosser Strom 
bäder werden den Techniker vorzugsweise interessiren. 
Die Gesammtkosten der Donauregulirungs-Arbeiten waren 
mit 24,6 Millionen Gulden präliminirt, beziffern sich jedoch 
jetzt, nachdem ein grösserer Grundcomplex eingelöst, beinahe 
jede Arbeitsgattung vermehrt und die früher nicht projectirte 
Brücke erbaut wird, auf circa 30 Mill. Guld. 
Personal. Vorsitzender der Donauregulirungs-Commission: 
Sr. Exc. Jos. Freih. v. Lasser-Zollheim, Minister des 
Innern. Technisches Personale: Oberbauleiter Ministerialrath 
G. Wex, Stellvertreter desselben Obering. J. Borkowitz. 
Sectionsingenieure: Obering. J. Bittner, Alph. Corti, V. v. 
Domaszewski; Ingen. G. Fänner, Ingen. 0. Sehaller, 
^ Ingen. S. Taussig. 
Literatur: Riegel, Entwurf zur Regulirung des Donaustromes in der 
Nähe Wiens, 1850. — L. Forgäsch. Dem Wiener Donaucanal auch bei kleinem 
Wasser das zur Schifffahrt hinlängliche Wasser zu verschaffen, 1853. — Pa- 
setty, Denkschrift der Donauregulirung hei Wien, 1859. — Pasetty, Notizen 
über die Donauregulirung im österreichischen Kaiserstaate 1862. — Schwarz, 
Regulirung der Donau hei Wien. — Wex, Der Donaustrom als Hauptverkehrs- 
strasse nach dem Orient, 1863. — M. Kink, Denkschrift über die Donau 
regulirung hei Wien, 1865. — Michalik, Entwurf zur Regulirung der Donau 
von Nussdorf bis Theben, 1865. — Baumgartner, Vorschlag zur Regulirung 
der Donau hei Wien, 1866. Zeitschr. des österr. Ing.- und Arch.-Ver. 1866. — 
Bericht der Donauregulirungs-Commission, 2868. — Wex, Die Donaureguli 
rung hei Wien. Zeitschr. des österr. Ing.- und Arch.-Ver. 1871. 
Die Arbeiten bilden einen Theil der Weltausstellung. Die ausgestellten 
Pläne sind bei der Donauregulirungs-Commission (Herrengasse Nr. 11) käuflich 
zu haben. Der Oberbauleiter, Herr Hofrath G. Wex, sowie seine Ingenieure, 
Q sind gern bereit, nähere Auskunft zu geben.
	        
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