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Volltext: Technischer Führer durch Wien, mit einem Plane der Stadt nebst Umgebung, einem Plane der Donauregulirung, einem Plane der Weltausstellung, einem geologischen Plane und 137 Holzschnitten

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und der Daun’sche (jetzt Kinsky:sche) Palast auf der 
Freiung von L. v. Hildebrand; die ehemalige Universi 
tät (jetzt Akademie der Wissenschaften); der Fries’sche 
(jetzt Pallavicinische) Palast am Josefsplatz und die Glo 
riette bei Schönbrunn von Hohenberg. 
Unter der Herrschaft dieser wesentlich von italienischen 
Vorbildern beeinflussten Richtung blieb Wien von dem 
eigentlichen Roccoco verschont. Vielmehr wurde jene ziem 
lich unmittelbar von dem Classicistnus abgelöst, als dessen 
Hauptvertreter uns Peter v. Nobile entgegentritt Der 
Einfluss, welchen er als der hervorragendste Wiener Archi 
tekt seiner Zeit, als der Erbauer des Burgthors (1821 bis 
1824), des Theseustempels (1819) u. s. w. ausübte, wurde 
noch um ein bedeutendes verstärkt durch seine Stellung als 
Director der Akademie und als Hofbaurath, in welchem 
letzteren Amte ihm Paul Sprenger folgte. Unter diesem 
verflachte der ohnehin im nüchternsten Schematismen sich 
bewegende antikisirende Styl mehr und mehr, und wenn 
die völlige Physiognomielosigkeit der bürgerlichen Bauten 
in und noch nach dem ersten Drittel dieses Jahrhunderts 
eine keineswegs für Wien allein charakteristische Erschei 
nung ist, so machte hier die Sache der Umstand schlimmer, 
dass alle Staatsbauten von dem Hofbaurath, einer an den 
vielberufenen Hofkriegsrath erinnernden Behörde, unmittel 
bar geleitet wurden, mithin Künstler von selbstständiger 
Richtung kaum Gelegenheit fanden, sich an grösseren Auf 
gaben zu erproben. 
Aus der Zeit bis 1848 datiren ausser den schon ge 
nannten Werken Nobile’s: das ältere Palais des Erzherzogs 
Albrecht von Montoyer (1801—1804), das Polytechnicum 
von Sehern erl (1815—1818), die Nationalbank von Mo 
reau (1828), die Universitätsbibliothek (1828), das Crimi- 
nalgebäude (1831—1839), das Landhaus von Pichl (1834 
bis 1838), das Hauptzollgebäude (1841 —1847) und das 
Statthaltereigebäude (1845), beide von Sprenger, die 
Johanneskirche in der Praterstrasse (1842—1845) von 
Rösner: das sprechendste Denkmal des öffentlichen Bau 
wesens jener Zeit, da der Architekt genöthigt wurde, drei 
von ihm gearbeitete Projecte, ein gothisches, ein romani 
sches und eins im Renaissancestyl, in eines zu verschmelzen.
	        
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