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Volltext: Technischer Führer durch Wien, mit einem Plane der Stadt nebst Umgebung, einem Plane der Donauregulirung, einem Plane der Weltausstellung, einem geologischen Plane und 137 Holzschnitten

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220000 auf 431000 gestiegen war, sich also beinahe ver 
doppelt hatte. Im Jahre 1857 wurde endlich ein schmaler 
Glacisstreif der Verbauung überlassen, auf welchem die zur 
Alservorstadt gehörigen, zwischen der Währinger-, Berg-, 
Schlickgasse und Tilrkdnstrasse gelegenen Häuser entstan 
den, und der 25. December desselben Jahres brachte die 
kaiserliche Entschliessung vom 20. desselben Monats, durch 
welche die Demolirung der Basteien und die Verbauung 
des dadurch gewonnenen Raumes, wie der Glacisfläche, an 
geordnet wurde. Das Verlangen nach einer auf diesem Wege 
zu erzielenden Erweiterung der Stadt war nicht neu, aber 
verschiedene Bedenken, in erster Linie militärische, hatten 
die Erfüllung bisher verhindert; war doch nach 1848 nöthig 
befunden worden, die alten, den Türken gegenüber erprob 
ten, aber schon in den Franzosenkriegen als ungenügend 
erkannten Befestigungen der inneren Stadt stellenweise zu 
verstärken und in der Nähe des Donaucanals mit zwei De- 
fensivcasernen in Verbindung zu bringen! Nun sollte die 
Verbindung zwischen Stadt und Vorstädten hergestellt, der 
ersteren die naturgemässe Ausdehnung ermöglicht, nun soll 
ten gesündere und bequemere Wohnstätten für die zusam- 
mengepferchte Bevölkerung geschatfen und gleichzeitig Wien 
mit einer Reihe monumentaler Bauten versehen werden, wie 
sie das Bedürfnis und die Würde der Residenz, der Reichs 
haupt- und wichtigsten Handelsstadt erheischten. 
Für den Plan dieser Stadterweiterung wurde am 30. Jan 
ner 1858 ein Concurs ausgeschrieben, dessen Programm, 
sich an die bisherige concentrische Configuration und an 
das Beispiel von Paris anlehnend, die Anlage einer breiten 
Ringstrasse um die innere Stadt zur Bedingung machte; 
85 Projecte wurden eingereicht, manche davon die zu 
lösende Frage ganz phantastisch behandelnd, andere sie 
lediglich vom architektonischen Standpunkte aus ins Auge 
fassend, und verhältnissmässig nur wenige die praktischen 
mit den ästhetischen Forderungen in richtige Beziehung 
setzend. Drei davon wurden prämiirt, deren Verfasser die 
Architekten Friedrich Stäche, Ludwig Forst er und Si- 
cardsburg und Vandernüll waren; aber keiner von 
den Dreien wurde zur Ausführung angenommen, vielmehr 
das Baudepartement des Ministeriums des Innern beauftragt, 
auf Grund der drei gekrönten Pläne einen neuen auszuar- 
Technischer Führer durch Wien. 7
	        
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