105
Modellen J. W. Beyer’s von den Bildhauern Hagenauer
und Zäch er 1 ausgeführt.
Auf dem Plateau des Berges, welches sich hinter dem
Bassin erhebt, steht das im Jahre 1775 von Hohenberg in
italienischem Style erbaute Gloriett mit Bildhauerarbeiten
von L. Henrich Dasselbe hat in der Mitte einen schönen
Saal, an den sich zu beiden Seiten breite Arcaden anschliessen;
von der Terrasse über dem Mittelsaale sehr lohnende Aussicht.
Das Wasserreservoir von dem Gloriett speist die Bassins und
Wasserkünste. Auf der linken Seite des Schlosses beündet
sich ein für den Hof reservirter Theil mit dem Denkmale der
Königin Maria Karolina von Neapel; hinter diesem liegt
die von Hohenberg entworfene und von den Bildhauern
Henrici, Zächerl und Beyer ausgeführte römische
Ruine; sie bildet einen grossen Bogen, welcher von zwei
Flügelmauern begrenzt wird, zwischen diesem und dem Bogen
liegt ein Bassin und neben diesem viele bauliche und statua
rische Trümmer in malerischer Gruppirung.
Nahe bei der Ruine befindet sich der schöne BruDnen;
ein Grottengebäude birgt eine schöne Najade, Egeria, die
eine Urne hält, aus welcher die Quelle in ein Marmorbecken
fliesst. In der Nähe liegt ein zweiter Brunnen, bei dem das
Wasser aus einem Delphinkopfe fliesst, mit den Statuen der
Euridice und des Cincinnatns. Sämmtliche Statuen von Beyer.
Links steht der grosse 1777 errichtete Obelisk über einem
Grottengebäude auf vier Schildkröten. Die Hieroglyphenschrift,
welche den Obelisk bedeckt, enthält die Geschichte des Hauses
Habsburg. Die Sculpturen von Beyer und Henrici.
Literatur: Oe hie r, Beschreibung d. Lustschlosses Schönbrunn, Wien, 1805.
B. Herrschaftliche Gebäude.
1. In der Stadt.
Erzbischöflicher Palast, Stefansplatz 7 (F, 5), wurde in
den Jahren 1632 bis 1641 nebst der Andreas-Capelle von
Bischof Wolfrath erbaut. Altarblatt in der Capelle von
Kupelwieser.
Palast des Fürsten Lobkowitz, Lobkowitzplatz 2 (F, 5).
Diesen im reichen Barokstyl durchgeführten Palast Hess Sigm.
Graf v. Dietrichstein in den Jahren 1685—1690 erbauen.
Im Jahre 1753 ging er in den Besitz der fürstl. Lobkowitz’schen
Familie über.
Gräflich Harrach’scher Palast, Freiung (F, 4). Den jetzigen
Palast liess im Jahre 1689 die Familie Harrach erbauen.