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Volltext: Technischer Führer durch Wien, mit einem Plane der Stadt nebst Umgebung, einem Plane der Donauregulirung, einem Plane der Weltausstellung, einem geologischen Plane und 137 Holzschnitten

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Arch. Zanetti vom Baumeister G r o s s ausgefiihrt. Er ist 
von allen vier Seiten frei und in reicher Renaissance aus 
geführt. Gegenwärtig wird der Palast in ein Hötel umgewandelt. 
Palast des Erzherzogs Ludwig Victor, Schwarzenbergplatz 
(F, 6), wurde im Jahre 1865 von Ferstel in reicher italienischer 
Renaissance-Architektur erbaut. Am reichsten ist das nach 
dem Schwarzenbergplatze vorspringende Risalit ausgestattet; 
acht korinthische Säulen tragen im zweiten Stockwerke sechs 
Figuren, berühmte Personen, welche eine Beziehung zum 
österr. Herrscherhause haben, darstellend, und zwei Karyatiden 
zur Stützung des Aufbaues über dem Wappen. Der Hof hat 
im Hauptgeschosse eine Arcadenstellung. Das Mezzanin ent 
hält die erzherzoglichen Gemächer, der erste Stock die Fest- 
und Empfangssäle, der zweite Stock die Wohnungen für den 
Hofstaat und die Dienerschaft. 
In Fig. 52 (I. Stock) bezeichnet o die Gallerie (als Vorsaal), 
k den grossen oder Ball-Saal, l den Speise-Saal, i Salons für 
den Herrn Erzherzog, f den Salon, e das Speisezimmer, daneben 
das Arbeitszimmer und das Ankleidezimmer, d das Schlaf 
zimmer, c das Badezimmer der Erzherzogin, g das Zimmer für 
die Kammerfrau, v die Capelle, n den Wintergarten. 
Sockel aus Wöllersdorfer Stein, Cordongesimse, Bedachun 
gen und Hauptgesims aus Mühlendorfer und Mannersdorfer 
Stein( Architektur des Risalites, Säulen, Pfeiler und Wand 
gliederungen des Vestibüles aus Istrianer Stein, Stufen der 
Haupttreppe aus Alpen-Marmor von Ariano, Postamente, Ge 
länder und Wandgliederungen aus Marmor von den prionischen 
Inseln und anderen mehrfarbigen Marmorgattungen, Thürver 
kleidungen und innere Ausstattungen aus Marmor von Carrara 
und Salzburg. Baukosten excl. innere Ausstattung 480000 fl. 
Bemerkenswerth ist, dass von der Stadterweiterungs- 
Commission beim Verkaufe der Bauplätze eine symmetrische 
Durchführung des Schwarzenbergplatzes bedungen wurde. 
Jede der beiden 110 m langen Facaden hat drei Gebäude, von 
denen das mittlere mit Rücksicht auf das Schwarzenbergdenk 
mal- 7,6 m zurückspringt; der Rücksprung wird aber durch 
eine um 3,8 m vorspringende Arcade vermittelt. Die mittleren 
Gebäude haben eine geringere Höhe als die Eckgebäude, sind 
aber dennoch mit diesem im organischen Zusammenhänge. 
Literatur: Zeitschr. des österr. Arch.- und Ing.-Ver. 18G8. 
Palast des Erzherzogs Wilhelm, Parkring 8 (G, 5), wurde 
in den Jahren 1865—1867 nach dem in italienischer Renais 
sance gehaltenen Entwürfe Hansens vom Baumeister Hla wka 
erbaut. Das zweite hohe Stockwerk enthält die Wohn- und 
Arbeitszimmer, Bibliothek, zwei Empfangssäle, einen Speise-
	        
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