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Volltext: Technischer Führer durch Wien, mit einem Plane der Stadt nebst Umgebung, einem Plane der Donauregulirung, einem Plane der Weltausstellung, einem geologischen Plane und 137 Holzschnitten

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saal etc., während das erste und dritte Stockwerk, welche nur 
als Halbetagen durchgeführt sind, für den Hofstaat bestimmt 
sind. Auch hinsichtlich der äusseren architektonischen Aus 
stattung dominirt das zweite Stockwerk. Das Risalit hat 
vier Stockwerke, die Seitengruppen haben nur drei Stock 
werke. Das zweite Stockwerk hat cannelirte. Säulen zwischen 
den mit Giebeln gekrönten Fenstern; im dritten Stockwerke 
sind zwischen den Fenstern Reliefs angeordnet; im vierten 
Stocke des Risalits stehen zwischen den Fenstern Wappen 
herolde. Die Treppe ist von grossartiger perspectivischer 
Wirkung. Der mit Glas eingedeckte Hofraum ist vou kuppel 
förmig überwölbten Arcaden umgeben. 
2. Vorstädte. 
Gartenpalast des Fürsten Liechtenstein, IX., Fürstengasse 1 
(E, 2), wurde nach dem Entwürfe des Archit. Marti nelli 
im Aufträge des Fürsten Hanns Adam Liechtenstein in 
den Jahren 1701—1712 erbaut. Der Palast hat nur ein hohes 
Stockwerk und einen Halbstock und einen wenig vorsprin 
genden Mitteltract. Der gewölbte Saal hat 18 Marmorsäulen 
und Fresken vom Maler Andr. Pozzo, die Apotheose des 
Hercules darstellend. Jetzt befindet sich darin die fürstliche 
Gemäldegallerie (siehe „Sammlungen“). 
Sommerpalast des Fürsten Schwarzenberg, Rennweg 1 
(G, 6), wurde vom Jahre 1706 an von Fischer v. Erlach 
im Aufträge des Fürsten Mannsf eld -Fon d i erbaut. Wäh 
rend der Ausführung starb der Fürst und der Palast kam 
durch Ankauf in den Besitz des Fürsten Adam Schwarzen 
berg, welcher denselben bis zum Jahre 1725 vollenden liess. 
Der'Palast liegt auf einem erhöhten Plateau; er hat einen 
runden Mittelbau mit Seitenflügeln, an welche sich die Neben 
gebäude im Halbkreise anschliessen. Die äussere Architektur 
ist einfach, die Gruppirung aber wirksam; die innere Aus 
stattung dagegen ist prunkhaft. Die Deckengemälde von Da- 
nieies und Hamilton. Garten siehe Seite 11. 
Palast der ungarischen Leibgarde, VII., Hofstallstrasse 
(E, 5), wurde von Fischer v. Erlach im Aufträge des 
Fürsten Tr aut so n in den Jahren 1720—1730 erbaut. Nach 
des letzteren Tode wurde er von Maria Theresia für die 
ungarische Leibgarde angekauft, welche bis zu ihrer Auf 
lösung im Jahre 1848 darin verblieb, worauf der Palast 
zu anderen militärischen Zwecken verwendet wurde. Im Jahre 
1866 wurde er der neu errichteten ungarischen Leibgarde 
abermals zugewiesen. Der Palast ist grossartig in der
	        
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