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Volltext: Technischer Führer durch Wien, mit einem Plane der Stadt nebst Umgebung, einem Plane der Donauregulirung, einem Plane der Weltausstellung, einem geologischen Plane und 137 Holzschnitten

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ausgestatteten Wohnräume des Bauherrn ; Renaissancedecken 
in Stuck mit Freskogemälden (von den Malern Bitterlich 
und Gripenkerl) und Vergoldungen; Wände mit Marmor 
stuck, mit kostbaren Tapeten und Nussholzgetäfel. An den 
Wänden des Spielzimmers Landschaften (vom Maler Hof 
mann). In der Figur bedeutet: 0 Hof, 1 Vorzimmer, 2 Zim 
mer des Hauslehrers, 3 Zimmer des Sohnes, 4 Bibliothek, 
5 Arbeitszimmer, 6 Spielzimmer, 7 Speisesaal, 8 Tanzsaal, 
9 Empfangssaal, 10 Boudoir, 11 Schlafzimmer, 12 Kinder 
zimmer, 13 Zimmer der Tochter, 14 Zimmer einer Gouver 
nante, 15 Bad, 16 Garderobe, 17 Zimmer einer Gouvernante, 
18 Küche, 19 Speisekammer, 20 Wintergarten. 
Der zweite Stock ist für eine Miethpartei, der dritte 
Stock für drei Miethparteien eingerichtet. 
Dieser Eintheilung entsprechend wurden zwei Treppen 
angebracht; eine geradlinige Treppe mit verschiedenfarbigem 
Marmor, Marmorstuck und reicher Sculptur führt bis zum 
zweiten Stock. Eine zweite halbrunde Treppe ist für die 
Miethparteien bestimmt. Eine dritte kleine Treppe im Hof- 
tracte führt zu den Mezzaninen daselbst, sowie auch zu allen 
Stockwerken und ist hauptsächlich der Dienerschaft zuge 
wiesen. 
Gruppenbau. Vielfach findet man mehrere Wohngebäude 
durch die äussere Architektur zu einem gemeinschaftlichen 
Gebäude zusammepgefasst, um grossartige architektonische 
Wirkungen zu erzielen und ' eine zweckmässigere Eintheilung, 
namentlich hinsichtlich der Höfe, zu ermöglichen. Das gross 
artigste Beispiel dieser Art war bisher der Herrn H. Dfasche 
gehörige Heinrichshof (Stadt, Opernriug F, 5), welcher 
eine Gruppe von drei Zinshäusern auf einer Fläche von 95m 
Länge und 47m Breite vereinigt. Der Bau wurde von Han 
sen in den Jahren 1861—1863 ausgeführt. Das mittlere Haus 
bildet beiderseits einen Risalit und ist um ein Stockwerk 
höher, als die beiden Nebenhäuser; letztere haben an allen 
vier Ecken Risalite erhalten, die sich thurmartig auf die Höhe 
des mittleren Hauses erheben. Das Parterre und Mezzanin 
sind als Unterbau in Quaderarchitektur behandelt. Der erste 
und zweite Stock sind durch Kuppelung der übereinander 
liegenden Fenster und einen gemeinschaftlichen rothen Grund 
ton zusammen gefasst. Der dritte Stock ist durch eine Pilaster 
stellung mit dazwischen angebrachten Fresken auf Goldgrund 
als Fries behandelt. Ornamentale Bestandtheile aus der Terra- 
cotta-Fabrik der Wienerberger Ziegelgesellschaft (ehemals 
dem Herrn H. Dräsche gehörend); Fresken von K. Ra hl.
	        
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