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Volltext: Technischer Führer durch Wien, mit einem Plane der Stadt nebst Umgebung, einem Plane der Donauregulirung, einem Plane der Weltausstellung, einem geologischen Plane und 137 Holzschnitten

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Der Platz hinter dem Thore wird von den inneren Schmal 
seiten der beiden, durch' einen unterirdischen Gang- mit ein 
ander in Verbindung- stehenden Pavillone der Defensions- 
caserne eingeschlossen, welche jetzt 2 Regimenter Infanterie 
und 3 Batterien nebst den zugehörigen Officieren (14 Stabs 
und 52 Oberolficiere) aufnimmt. Verbaute Fläche 960(Qm. 
Für eine solche Truppenmenge war der Platz so beengt, 
dass man zu der in Fig. 62 dargestellten ungünstigen Anlage 
mit den verhältnissmässig viel zu engen Höfen greifen musste, 
deren Uebel erst recht hervortreten, wenn man bedenkt, dass 
die Gebäude in 5 Geschossen ausgeführt sind und im Erd 
geschosse durchgehends Stallungen enthalten. Die Nachtheile 
der alten Casernenbauweise — Mangel an Licht und Luft — 
müssen dabei im höchsten Maasse hervortreten. 
Fig. 62. 
Franz Josef-Caserne. — '/37«o n- Gr. 
Das Aeussere entspricht der Hauptsache nach dem Cha 
rakter einer Defensionscaserne, wenn auch im Style und Detail 
manche Ungereimtheiten zu finden sind. 
Die doppelten Freitreppen an den äusseren Schmalseiten 
der Pavillone wurden hinzugefügt, nachdem die Bastionen in 
Folge der Stadterweiterung abgetragen waren, um die Thore, 
durch welche man früher über Zugbrücken auf jene gelangte, 
in dem neuen Verhältnisse nicht ganz unmotivirt erscheinen zu 
lassen. Jedenfalls wird es nicht weniger im Interesse der Stadt, 
wie in dem der Truppen liegen, wenn es sich bewahrheitet, dass 
dieses Denkmal der Reaction den ihm vorausgegangenen Ba 
steien und Blockhäusern folgt, und durch am Umfange der 
Stadt gelegene nach dem neuen Systeme erbaute Casernen 
ersetzt wird. Die Truppen würden dadurch ihren Uebungs- 
plätzen nahe gelegt, und für die Stadt einer der schönsten 
Plätze gewonnen, bei dem nur zu wünschen bliebe, dass die
	        
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