131
Der Platz hinter dem Thore wird von den inneren Schmal
seiten der beiden, durch' einen unterirdischen Gang- mit ein
ander in Verbindung- stehenden Pavillone der Defensions-
caserne eingeschlossen, welche jetzt 2 Regimenter Infanterie
und 3 Batterien nebst den zugehörigen Officieren (14 Stabs
und 52 Oberolficiere) aufnimmt. Verbaute Fläche 960(Qm.
Für eine solche Truppenmenge war der Platz so beengt,
dass man zu der in Fig. 62 dargestellten ungünstigen Anlage
mit den verhältnissmässig viel zu engen Höfen greifen musste,
deren Uebel erst recht hervortreten, wenn man bedenkt, dass
die Gebäude in 5 Geschossen ausgeführt sind und im Erd
geschosse durchgehends Stallungen enthalten. Die Nachtheile
der alten Casernenbauweise — Mangel an Licht und Luft —
müssen dabei im höchsten Maasse hervortreten.
Fig. 62.
Franz Josef-Caserne. — '/37«o n- Gr.
Das Aeussere entspricht der Hauptsache nach dem Cha
rakter einer Defensionscaserne, wenn auch im Style und Detail
manche Ungereimtheiten zu finden sind.
Die doppelten Freitreppen an den äusseren Schmalseiten
der Pavillone wurden hinzugefügt, nachdem die Bastionen in
Folge der Stadterweiterung abgetragen waren, um die Thore,
durch welche man früher über Zugbrücken auf jene gelangte,
in dem neuen Verhältnisse nicht ganz unmotivirt erscheinen zu
lassen. Jedenfalls wird es nicht weniger im Interesse der Stadt,
wie in dem der Truppen liegen, wenn es sich bewahrheitet, dass
dieses Denkmal der Reaction den ihm vorausgegangenen Ba
steien und Blockhäusern folgt, und durch am Umfange der
Stadt gelegene nach dem neuen Systeme erbaute Casernen
ersetzt wird. Die Truppen würden dadurch ihren Uebungs-
plätzen nahe gelegt, und für die Stadt einer der schönsten
Plätze gewonnen, bei dem nur zu wünschen bliebe, dass die