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um 0,86 m , der Chorschluss um 2,4 m breiter, der Chor 22,8 m
hoch. Auffallend an dem in nüchternster Gothik durchgeführten
Bauwerke ist die Länge des Chors. Bis gegen die Mitte des
17. Jahrhunderts hatte die Kirche farbige Fenster. Grabmal
der Erzherzogin Marie Christine, Tochter der Kaiserin Maria
Theresia, im Aufträge ihres Gemahls, des Herzog Albert von
Sachsen - Teschen von Canova im J. 1805 errichtet („Uxori
optimae Albertus“): eine Marmorpyramide von 8,8 m Höhe mit
den Allegorien der Glückseligkeit (das Porträtmedaillon der
Erzherzogin haltend), der Tugend und der Wohlthätigkeit.
Interessanter als die Kirche selbst ist die 1341 gebaute
G eorgseapelle, 11,9™ hoch, mit nischenartig vertieften
Sitzbänken und spitzbogigen Arcaden.
Literatur: Berichte des Wiener Alterthumsvereins, III. Band.
Maria-Stiegen-Kirche (Maria am Gestade), Salvatorgasse
(F, 4). Der dreiseitig geschlossene Chor stammt aus der
Mitte des 14. Jahrhunderts, das im stumpfen Winkel ange
setzte, einschiffige Langhaus aus dem Ende desselben und
Anfang des folgenden Jahrhunderts, in welcher Zeit auch der
zwischen Chor und Langhaus aufsteigende siebeneckige Thurm
gebaut wurde, der in eine durchbrochene Steinkuppel ausgeht.
Thurm, Fenster und Portale in spätgothisehem Style reich
ornamentirt. Jm Chor Glasmalereien aus dem 14. Jahrhundert,
zwei Fenster nach Cartons von Schnorr 1817—1820. Weih
blumen von 1490. Schöner altdeutscher Hauptaltar von Ma*
schek (1842), Altarblätter von Kupel wie ser und Führich.
Länge der Kirche 68,3 m . Das Schiff mit den Capellen
anbauten 19,0 m breit und eben so hoch, der Chor 11,4™ breit,
22,8™ hoch. Höhe des Thurms 56,9™.
Literatur: Mittheilungen der k. k. Centralcommission zur Erhaltung
der Baudenkmale, 1856 und 1857. — Oesterreichs kirchliche Kunstdenkmale der
Vorzeit, 1. Heft, Wien, 1857.
Rathhaus- oder Salvator - Capelle (F, 4). Die ursprünglich
im zweiten Stockwerke des jetzigen Eathhauses gelegene
Capelle wurde im J. 1360 bis zum Erdgeschosse durchgebrochen
und umgebaut. Im 16. Jahrhundert wurde die zweite, durch
einen Spitzbogen mit der älteren verbundene Capelle und das
schöne Kenaissanceportal aufgeführt. Die ältere Capelle.'; hat
13,6™ Länge, 6,3™ Breite und 16,1™ Höhe, die neuere 15,8™
Länge, 8,8™ Breite, 10,1™ nöhe.
Literatur: Bericht des Wiener Alterthumsvereins II. Band. — Weiss,
Geschichte und Beschreibung der Kathhaus-Capelle.
St. Ruprechts- oder Rudberts-Kirche, Kuprechtsplatz (F, 4).
Im Jahre 1436, angeblich auf dem Platze einer aus dem 11. Jahr
hundert stammenden Pfarrkirche erbaut. Auch der neue