MAK

Volltext: Technischer Führer durch Wien, mit einem Plane der Stadt nebst Umgebung, einem Plane der Donauregulirung, einem Plane der Weltausstellung, einem geologischen Plane und 137 Holzschnitten

Gotteshauses der Freude für die Errettung- des Kaisers aus 
drohender Lebensgefahr Ausdruck zu geben. Ein zu diesem 
Zwecke eingesetzes ('omite veröffentlichte im Jahre 1854 ein 
Concurs-Piogramm für »Ile Architekten des In- und Auslandes. 
Von den eingereichten 75 Plänen erhielt der Entwurf des 
Architekten H. Ferstel den Preis und nach demselben 
gelangte der Bau 
Fig. G9. unter Ferstel’s Lei 
tung zur Ausfüh 
rung; der Bau be 
gann im J. 1856; die 
Vollendung dürfte 
im Jahre 1877 statt 
finden. 
Eie Votivkirche 
ist ein dreischif- 
figer Längenbau mit 
Chorumgang und 
sieben Absidial-Ca- 
pellen mit einem 
Kreuzschiffe und 
vier an dasselbe 
anstossenden Eck 
capellen. An der 
Hauptfagade nach 
der itingstrasse zu, 
erheben sich zwei 
Thürme; über der 
Vierung des Kreu 
zes erhebt sich ein 
eisernes, mit Blei 
verkleidetes Cen- 
tralthürmchen. Das 
Haupt- und Kreuz- 
schiff sind doppelt 
so hoch, als die 
Seitenschiffe. Der 
polygone Chor wird 
von sieben Seiten 
eines regelmässigen 
Zwölfecks gebildet. Ueber den Chorumgang zieht sich ein 
Oratorium in der Weise der Triforien hemm, welches sammt 
dem Chorumgange die Höhe der Seitenschiffe hat. Den drei 
Schiffen entsprechen in der Hauptfagade drei Portale. Ebenso 
haben die Kreuzschiff-Fagaden Portale unter vorspringenden 
Eingangshallen. 
Votivkirclie. 
, n. Gr.
	        
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