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anstalt, letzere drei auch für Damen. Bei der in Ausführung
begriffenen Donauregülirung werden grosse Badeanstalten
errichtet.
Sofienbad, Laudstrasse, Marxergasse Nr. 13 (H, 5), ist eine
der ältesten der grösseren Badeanstalten Wiens. Sie hat
Wannenbäder mit PorCellanwunnen und filtrirtem Donauwasser,
‘1 Gesellschaftsdampfbäder für Herren, 1 dergleichen für Damen,
Separat-Dampfbäder, Douchen und ein im ersten Stockwerke
gelegenes Yoll- und Schwimmbad mit stetem Zu- und Ab
flüsse ültriiten Donauwassers; endlich hat die Anstalt auch
eine pneumatische Heilanstalt. Der im Jahre 1845 von Yander -
null und Siccardsburg erbaute schöne Sofiensaal wird
in der Wintersaison als Unterhaltungs- und Tanzsaal benützt.
Dianahad, Leopoldstadt, obere Douaustrasse Nr. 81 (F, 3).
Im Jahre 1804 erbauten Archit. Moreau und Maler Hum-
m e 1 am Donaucanale eine Badeanstalt. Durch die mittlere
Einfahrt gelangt man durch einen Hof unter Arcaden. Von
hier aus tritt man je nach dem Geschlechte, in eines der
beiden Vorhäuser zur Lösung der Karten und sodann durch
Gänge zu den Badeeabinetten, welche einen Garten umgeben.
Hiermit verbunden ist ein Restaurationssaal.
Im Jahre 1839 errichtete die „Norische Gesellschaft für
Filtiiiung-* eine Agentie in Wien. Eine Actiengesellschatt
übernahm das Dianabad und erwarb gleichzeitig das Privile
gium der vorerwähnten Gesellschaft, um es für das Bad zu
verwenden. Zur Erweiterung wurde das benachbarte Grund
stück angekauft. Die Filtrirung erfolgte dadurch, dass das
Wasser durch 2 Dampfmaschinen in den auf einem 23 m hohen
Thurme befindlichen Wasserbehälter gehoben und von liier aus
durch mit Sand gefüllte Filtvirbottiche geleitet wurde. Die
Badeanstalt wurde im Jahre 1842 durch eine von dem Archi
tekten Förster und Etzel erbauten Winterschwimm
schule erweitert, welche in Fig. 73 dargestellt ist. Sie be
steht aus einem in einer gedeckten Halle befindlichen 36 m
langen, 12,5 m breiten Bassin mit 1,9“ breiten Trottoirs. Hinter
letzteren und im ersten Stocke liegen die Reihen der Ca-
binette für das Aus- und Ankleiden. Das Dach der Halle
wird von gusseisernen Bögen getragen. Das Bassin wurde
von Ziegeln mit gewöhnlichem Mörtel gemauert und mit
starken Steinplatten, in hydraulischem Kalk versetzt, ver
kleidet. Die Wassertiefe beträgt 0,95 m bis 2,2 m , das Bassin
enthält 853 Cubikmeter Wasser. Das im Winter auf 31° C.
angewärmte Wasser wurde in einer quer über das Bassin lau
fenden H) m weiten kupfernen Röhre in 6 nur 5 cm weite Röhren
vertheilt, welche sich parallel über die ganze Länge des