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Das neue General-Commando-Gebäude, Alserstrasse, gegen
über der Yotivkirche (E, 4); eines jener öffentlichen Gebäude,
welche in dem kaiserl. Stadterweiterungs-Diplome zur Ausfüh
rung bestimmt sind. Der Plan ist vom Professor Doderer
über Auftrag des k. k. Reichs-Kriegsministeriums ausgearbeitet
worden; die Vollendung des Baues ist bis November 1874
zu gewärtigen. Das Gebäude hat vier Strassenfronten, ist an
der Alserstrasse 53 m , an den Seitenstrassen 72 m lang, mit
zwei sich gegenüberliegenden Einfahrten und einem grossen
Hofe von 24 m Länge und 34 m Breite versehen und erhält ein
Tiefparterre, ein Hochparterre, ein Mezzanin und drei Stock
werke, welche zusammen bis zum Dachkranze eine Höhe von
25,3 m erreichen.
Im Tiefparterre liegen die Acten depots, die lithogra
phische Anstalt, Ställe und Remisen, zu denen man
mittels einer bequemen Rampe vom Hofe aus gelangt, die
Unterkünfte für die Bedienungs-Mannschaft und verschiedene
Magazinsräume. Das Planum des Hofes, der durch eine Balu
strade von der Rampe und den Lichtgräben abgeschlossen ist,
enthält die Kohlen- und Holzkeller, welche von den Licht
gräben und der Rampe aus zugänglich sind. Die beiden Ein-
fahrtsvestibule sind dreiscbiffig und mit Kreuzgewölben ge
deckt, welche von je 8 Säulen und den entsprechenden Pfeilern
gestützt werden.
Im Hochparterre befinden sich: das Einreichungs
protokoll 3, Cassen und Liquidatur 4, mit einem
riesigen Warteraume 5 und eine Dienstwohnung des Gebäude
in spections-0fficiers 6. Vom Hofe aus ist durch einen
die Lichtgräben übersetzenden Portalbau das Platzcommando
7 zugänglich, dessen sämmtliche Abtheilungen auf der einen
Langseite untergebracht werden konnten.
Im Mezzanin liegen die Haupträume des General-
Commandos, die Registratur, das Expedit, die
Räume der Special - Referenten, die Rechnungs-
Abt heilung und der Sitzungssaal.
Im ersten Stocke sind die Dienstwohnungen des
commandirenden Generals, seine Repräsentations- und
Dienstzimmer, die Präsidial-Kanzlei, ferner die Dienst
gelass e der beiden General-Inspectoren der Artillerie und der
Geniewaft'e untergebracht.
Im zweiten Stocke liegen die Räume der Militär-Bau-
direction und der Militär-Intendanz, im dritten Stocke
jene der beiden obersten M ilit är-Gerichtshöfe und einige
disponible Räume.
Tief- und Hochparterre wird auf Traversen gewölbt; in
den übrigen Stockwerken sind Traversen als Träger der