MAK

Volltext: Technischer Führer durch Wien, mit einem Plane der Stadt nebst Umgebung, einem Plane der Donauregulirung, einem Plane der Weltausstellung, einem geologischen Plane und 137 Holzschnitten

187 
Gasser, Broncebrunnen von Fernkorn. Baukosten 1,6 
Millionen Gulden. 
Die Börse übersiedelte wegen zu grosser Beschränkung 
in dem oben beschriebenen Gebäude im Jahre 1872 in das 
nach dem Entwürfe Fö rs ter’s im Jahre 1871 als Holzbau von 
der österr. allgemeinen Baugesellschaft ausgeführte proviso 
rische Bör sen gehäude am Schottenring (F, 3), während 
jetzt die ehemaligen Börselocalitäten ein Filiale der gross 
artigen Waarenniederlage des Hauses Phjlipp Haas und 
Söhne bilden. 
Creditanstalt, am Hof Nr. 6 (F, 4), wurde in den’Jahren 
1858—1860 nach dem Entwürfe Fröhlich’s erbaut. An der 
Fagade gegen den Platz „Hof“ stehen die von Gasser ge 
arbeiteten Figuren: Schiffahrt, E i sen bahn en ,1H a n d el, 
Gewerbe, Ackerbau und Bergbau. 
Neues Börsengebäude am Schottenring, dem provisorischen 
Börsengebäude gegenüber (F, 3), wird gegenwärtig gebaut. 
Der Entwurf ist das Resultat einer beschränkten Concurs- 
ausschreibung aus dem Jahre 1869, in Folge deren die Ar 
chitekten Th. Hansen und Tietz den Auftrag erhielten, 
das Gebäude nach dem Entwürfe des ersteren zu erbauen. Der 
in Fig. 80 dargestellte und zur Ausführung bestimmte Plan ist 
indess das Resultat eingehender, commissioneller Berathungen, 
da die ausserordentlich zunehmende Frequenz der Börselocali 
täten manche Abweichungen vom ursprünglichen Programme 
nöthig machten. 
Das ganze Gebäude ist 91 m lang und 99 m tief. Der un- 
gemein einfache, schöne Grundriss zeigt uns als Hauptraum 
den grossen B ürsesaal (2), der von der Ringstrasse durch ein 
grosses Vestibüle (1) getrennt und an den Seiten von den 
Bureaux (6 und 7) umgeben ist. Der dem vorderen Vesti 
büle entsprechende Raum an der rückwärtigen Seite, eine 
dorische Säulenhalle, ist als Ar ran g eu r rau m bestimmt. Die 
Haupttreppen (4), welche in dieser Art von Gebäuden nur eine 
secundäre Rolle spielen, sind auf zwei entgegengesetzten 
Ecken angeordnet und führen sowohl in die in den oberen 
Etagen untergebrachten Casinos und Banklocalitäten (Uber 1 
und 3) und zu den Geschäftszimmern der Bankiers (über 6 
und 7), als auch in das Souterrain zu der Mehlbörse (unter 
6) und zur Restauration (unter 7). Das Licht empfangen die 
letzterwähnten Räume einerseits aus den vier Höfen (0), welche 
den Saal von den Nebenlocalitäten trennen, als auch durch 
Oberlichte, die von den Seitenfagaden des Gebäudes unter 
den Parterrefenstern liegen. Von den Stirnseiten des Ge-
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.