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Volltext: Technischer Führer durch Wien, mit einem Plane der Stadt nebst Umgebung, einem Plane der Donauregulirung, einem Plane der Weltausstellung, einem geologischen Plane und 137 Holzschnitten

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schneiden und an den horizontalen Plafond anschliessen. Die 
ganze Höhe des Saales beträgt 22,8 m ; die ganze Länge des 
Saales ist 59™, die Breite sammt den Seitenschilfen, welche 
nur die Höhe des ersten Stockes erreichen und mit Kreuz 
gewölben bedeckt sind, 40 m , ohne Seitenschiffe 26 m . Das Licht 
kommt aus den kolossalen Bogenfenstern des Erdgeschosses 
und des ersten Stockes. 
Im Aeusseren spiegelt sich die Gruppirung der Räum 
lichkeiten ab. Die Seitentracte sind niedriger gehalten und 
lassen die von dem Haupttracte über den grandiosen Freitreppen 
aufgestellten Portalbauten, welche der inneren Architektur 
entsprechen, aber freistehende Säulen haben , dominiren. 
Reiches Material, die besten italienischen Marmorsorten in 
den prunkvollsten Farben, sollen Verwendung linden. Die 
Fagade soll eine Marmorverkleidung erhalten; die Haupt 
treppen sollen ganz in gelbem, rothem und weissem Marmor 
durchgeführt werden. 
Zur Ventilation und Heizung soll das von Prof. Böhm 
beim Opernhause mit so grossem Erfolge angewendete System 
zur Anwendung kommen. Eine Dampfmaschine von 16 Pferde 
kräften bewegt im Souterrain zwei Ventilatoren, von denen 
der eine die frische Luft durch Canäle von 6—10 [] m Quer 
schnitt entweder durch die Heizkammer oder direct in die 
Räume treibt, während der andere die verdorbene Luft durch 
ebenso grosse, unter den anderen liegende Canäle abführt. 
Zwölf Heizkammern stehen mit diesem combinirten Canal 
systeme in Verbindung und können die Mehlbörse, die Treppen, 
die Vestibules, das Casino und den Hauptsaal erwärmen; der 
letztere erhält ausserdem noch eine Beheizung des Marmor- 
fussbodens durch darunter liegende Dampfröhren. 
Die Kosten des ganzen Baues, welcher bis zum Jahre 
1875 vollendet sein soll, werden sich auf 4 Millionen Gulden 
belaufen. Die Kosten der Ventilations- und Heizanlage sind 
auf 0,2 Millionen Gulden veranschlagt. 
Verkehrsgebäude. 
Aufnahmsgebäude der Ferdinands-Nordbahn. Die aus dem 
Jahre 1835 stammende erste Anlage des Nordbahnhofes erwies 
sich als unzureichend und wurde deshalb in den Jahren 
1858—1865 ein Neubau durchgeführt. Der Entwurf der Ge 
bäude wurde vom Architekten Th. H offmann, der Entwurf 
der Personenhalle vom Oberingenieur Herrmann gemacht. 
Für den Abgang und die Ankunft sind zwei getrennte Ge 
bäude errichtet. Der Bahnhof hat wegen des Ueberganges
	        
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