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Personenhalle von dem Rothschild’schen Hüttenwerke Wit-
kowitz, desgleichen in der Revisionshalle von dem Erzherz.
Albreeht’scken Werke Teschen. Baukosten 1975000 fl.
Literatur: Förster’s Bauzeitung, Jahrgang 1870.
Aufnahmsgebäude der Staatsbahn. Die Höhe des Aufnahms
gebäudes war bestimmt durch eine vorgeschriebene fortifi-
catorische Luftlinie in Beziehung auf das angrenzende Arsenal. ^
Diese erlaubte es nicht, den Raum der Geleise mit einem
einzigen Dache zu überspannen, so dass eine Zweitheilung als
nothwendig erschien. Die Halle hat eine Länge von 166 m
und eine Breite von 40 m .
Abfahrtstract. Durch eine 3,8 m breite Vorhalle
gelangt man in das Cassenvestibule (6), an welches vier
Cassen anschliessen. Diese Halle ist durch zwei Geschosse geführt
und allseitig mit Fenstern versehen. In directer Verbindung
mit dem Vestibüle ist ein kleiner Hofsaal für Fahrten des
Hofes mit den regelmässigen Zügen. An das Cassenvestibule
schliesst sich die Gepäckaufgabshalle (7) von 680 Q m ,
welche auch an der Strasse zugänglich ist, um Gepäcksstücke
ohne Berührung des Cassenvestibules zu expediren. Drei im
Raume freistehende Bureaux dienen zur getrennten Aufnahme
für die drei Linien der Staatsbahn. In Verbindung mit diesem
Raume ist eine Garderobe und ein Raum für gefundene Ge
genstände.
Auf der anderen Seite vermittelt ein Corridor (2) die
Communication mit den Wartesälen (3, 4 und 5) und der Re
stauration (1) und bietet bei der Breite von 5,7 m und der Länge
von 49 m auch noch einen Raum für das wartende Publicum.
Die Wartesäle haben 7,6 m Höhe und für die I., II. und
III, Classe bezüglich 95, 142 und 186 QJ“ Fläche. Am Ende
des Corridores gelangt man zu den Aborten und der im
Souterrain liegenden Restauration III. Classe. Die 330
grosse Restauration I. und II. Classe (7) hat auch einen direc- >
ten Eingang von der Strasse aus. Durch Treppen ist dieser
Raum in Verbindung mit den Souterrainräumen und den im
ersten Stocke befindlichen Räumen, welche bei starkem An
drange eine Erweiterung der Restauration bilden. Der Restau
rationssaal ist reich ausgestattet. Die unten befindliche Re
stauration III. Classe hat ihrer geringen Höhe von nur 4,0 m
wegen eine kräftige Ventilation erhalten, indem in den
Scheiteln der Kreuzgewölbe über den Gaslustern Ventilations
rosetten angeordnet wurden, von denen aus Zinkschläuche
im Fussboden nach den Schläuchen in der Mauer führen; die
Zuleitung frischer Luft geschieht von der Strasse aus durch
Schläuche, welche in die Heizcanäle der Warmwasserleitung