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Aufnahmsgebäude der Südbahn. Das Aufnahmsgebäude des
Wiener Südbahnhofes, welches in den Jahren 1840 —1842 von der
vormaligen Wien - Gloggnitzer Eisenbahn-Gesellschaft erbaut
wurde, bestand aus einer Ein
steighalle mit 4 Geleisen im
1. Stocke, die am Kopfe durch
ein Gebäude, enthaltend zu
ebener Erde ein Vestibül, die
Billettencassen, den Auf- und
Abgang und im 1. Stocke
Kestaurations - Locale , abge
schlossen war. Besondere
Wartelocale waren nicht vor
handen.
Diese Anlage erwies sich
in Folge des stets zunehmen
den Personenverkehrs, welcher
in den Sommermonaten beson
ders lebhaft ist, immer mehr
unzureichend, was die Siid-
bahn-Gesellschaft veranlasste,
im Jahre 1868 den Umbau
und die Vergrösserung des
alten Aufnahmsgebäudes zu
beschliessen, hauptsächlich um
geeignete Locale für die Ge
päcksabgabe, ein weiteres Ge
leise in der Halle und entspre
chende Wartelocale zu schaffen.
Mit dem Baue, welcher gegen
wärtig noch nicht ganz voll
endet ist, ist Architekt Flat-
tich betraut.
Obgleich dieses Programm
einfach schien, so resultirte
doch aus dem als das zweck-
massigste anerkannten Pro-
jecte ein nahezu totaler Um
bau, indem von dem alten
Gebäude nur die Räume unter
dem Hallenplateau, sowie eine
Lang wand der Halle stehen
bleiben konnten. Der Umbau ist sonach ein Neubau zu
nennen, dessen Axentheiiung durch die stehengebliebenen
Gebaudetheile bestimmt war.
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Aufnahmßgebäude der Südbalm. — l / tii n. Gr.