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Die Vergrösserung besteht im Wesentlichen in der Her
stellung einer neuen 138 m langen, 35 m breiten Einsteighalle
mit 5 Geleisen und 4 Perrons, zweier neuer Tracte längs der
Einsteighalle, wovon der eine zu ebener Erde die Gepäck
aufgabe, die Postexpedition etc., im 1. Stocke die Restaura-
tions- und Wartelocale etc., der andere im 1. Stocke das
Ausgangsvestibul, einen Wartesaal für Erwartende, den Salon
für den kaiserlichen Hof u. s. w., ferner die Abgangstreppen
und die Gepäcksabgabe, die Postaufnahme etc. zu ebener Erde
enthält, und des Kopfes des Gebäudes, in welchem sich das
Hauptvestibul, die Billettenausgabe, die Aufgangstreppe etc.
befindet.
Der Transport des Gepäckes von der Halle in die Gepäcks
abgabe wird mittels einer doppelwirkenden, von dem Fabri
kanten Herrn Freissler in Wien gefertigten mechanischen
Versenkvorrichtung bewerkstelligt, welche so construirt ist,
dass die herabgehende beladene Platte die andere schon ent
ladene Platte in das Niveau des 1. Stockes hebt, damit sie
wieder beladen wird. Diese Versenkvorrichtung steht seit
circa zwei Jahren im Gebrauche und hat sich als sehr prak
tisch erwiesen.
Die Gepäcksaufgabe erfolgt, wie schon vorbemerkt, zu ebener
Erde; das vor der Gepäcksaufgabe angelegte Kampengeleise
erlaubt die Güter directe in die Wagen zu laden und die
beladenen Wagen mittels Locomotive auf das Bahnhofplateau
zu befördern und umgekehrt schwere Güter zum Abladen auf
das Bampengeleise zu stellen.
Die Herstellung der Versenk Vorrichtung und des Rampen
geleises heben die bei Bahnhöfen im 1. Stocke gewöhnlich
vorkommenden Erschwernisse der Gepäcksmanipulation voll
ständig auf.
In Fig. 83 bedeutet: 1 Vestibül, 2 Buffet mit Küche,
3 Restauration, 4 Vestibül, 5 Wartesaal (1. CI.), 6 Hofwarte
saal, 7 Wartesaal (2. CI.), 8 Gang zu den Wartesälen, 9 Warte
saal (3. CI), 11 Expedit- und Stationschef; ferner a Babn-
erhaltungsbureau, b Verkehrsbureau, c Vestibül, d Hofzimmer,
e Gepäcksaufzug, / Wartesaal für Ankommende, g Abgangs-
vestibul, h Aborte und i Lampisterie. Im Schnitte ist die
alte Personenhalle punktirt angegeben.
Aufnahmsgebäude der Kaiserin Elisabethbahn. Dieses Auf
nahmsgebäude wurde von den Architekten Bayer, Löhr,
Patzelt und Thienemann entworfen; die endgiltige Aus
arbeitung der Pläne und die Ausführung des Baues fiel dem
Architekt P a t z e 11 zu. Der constructive Theil der Personenhalle
wurde von den Herren Hornbostel und Kuhn projectirt.