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Volltext: Technischer Führer durch Wien, mit einem Plane der Stadt nebst Umgebung, einem Plane der Donauregulirung, einem Plane der Weltausstellung, einem geologischen Plane und 137 Holzschnitten

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quenz auch 19 m und 23 m Breite erhalten soll. Die neue 
Ringstrasse besitzt 57“ Breite; die neu anzulegende Gür 
telstrasse soll ebenfalls 57 m Breite erhalten. 
Gewöhnliche Strassenpflasterung. Die weit und breit berühmte 
Pflasterung wurde bisher ausschliesslich ausGranit hergestellt; 
der Granit entstammt aus den Granitgebirgen an der Donau; 
namentlich werden die Pflastersteine bei Mauthausen und 
Schärding gewonnen: sie werden dort vollkommen bearbeitet und 
auf der Donau und der Westbahn befördert. Man unter 
scheidet folgende vier Gattungen: 1. Granitwürfel von 18? m 
(ausnahmsweise auch 16™) Seitenlange. 2. Längliche Steine 
mit quadratischer Kopffläche von 16 bis 18™ Seitenlänge und 
24 bis 28™ Länge, zu den Saumschaaren und als Ansatzsteine 
der diagonalen Schaar an die Saumschaar, auch zur Herstel 
lung der erhöhten Trottoirkanten. 3. Steine mit nur 13™ Breite, 
18™ Höhe und 24™ Länge für starke Gefälle, um die Fugen 
zu vermehren; die Steine werden überdies an der oberen 
Fläche geritzt, kommen jedoch seltener in Anwendung. 
4. Ordinäre Steine von irregulärer Form, aber wenigstens an 
nähernd regulärer Kopffläche; für untergeordnete Strassen. 
Bei einer Umpflasterung werden die Steine so gewendet, 
dass eine noch nicht benutzte Fläche nach oben kommt; mit 
den Steinen 1 und 2 ist eine zweimalige Umwendung möglich, 
wodurch eine Dauer von etwa 12 Jahren auf sehr frequenten, 
von 18 Jahren auf weniger frequenten Strassen erzielt wird. 
Nach gänzlicher Abnützung werden die Steine immer noch 
zum Unterbaue für Strassen und zur Bildung von Schlägel 
schotter verwendet. 
In früheren Jahren wurde der Untergrund nur planirt und 
eine 8™ hohe Sandschicht aufgebracht. In neuerer Zeit wird 
jedoch ein solideres Bett aus einer IG™hohen, mittelst Walzen 
comprimirter Schlägelschotter-Schicht gebildet, weil die Frequenz 
bedeutend gewachsen ist und der Untergrund bei der Legung 
von Gas- und Wasserleitungen häufig aufgewühlt wird; in 
diese Schotterlage wird Sand eingewalzt und noch eine 5™ 
hohe Sanddecke aufgebracht. 
Zur Trottoirpflasterung werden in der Kegel nur 
Granitsteine verwendet und zwar gespitzte Steine (sogenannte 
Pflasterln) von 24™ Länge und 11 bis 13™ Höhe oder 
gestockte Platten von 32 bis 47™ Länge und Breite und 16™ 
Dicke; die ersteren werden nur noch in manchen Strassen der 
Vorstädte verwendet; zur Einfassung dienen granitene Sand 
steine von 32™ Breite und 24™ Höhe. Gesammtkosten pro 
ö Meter bei normalem Arbeitspreise: Würfeipflaster 10 fl., 
Trottoir mit Pflasterln 6 fl., mit Granitplatten 11 bis 13 fl.
	        
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