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Volltext: Technischer Führer durch Wien, mit einem Plane der Stadt nebst Umgebung, einem Plane der Donauregulirung, einem Plane der Weltausstellung, einem geologischen Plane und 137 Holzschnitten

Detailmarkthalle, Stadt, Stubenbastei (6, 4). Durch einen 
im Jahre 1866 von der Gemeinde mit dem Staate abgeschlosse 
nen Vertrag sicherte sich dieselbe die zur Erbauung von De- 
tailmarkthallen erforderlichen Bauplätze. Den Anfang machte 
die Erbauung der im Jahre 1871 eröffneten Detailmarkthalle 
vor dem ehemaligen Stubenthore. 
Die Erbauung wurde vom Stadtbauamte nach dem Ent 
werfe des Oberingenieurs H a u ss in an n ausgeführt. Der ganze 
<17,6® lange, 19.9™ breite Bau steht auf dem Terrain des ein 
stigen Stadtgrabens, wodurch sich die Anlage grosser Keller- 
läume von selbst ergab. Diese Kellerräume liegen in zwei 
Etagen übereinander; die obere enthält 240 geschlossene Ab 
theilungen für den Bedarf der Verkäufer, während in der 
unteren 12 grosse Eisgruben mit Vorkellern etc. angelegt sind. 
Die Einteilung des Hallenraumes zu ebener Erde geht aus 
Fig. 91 hervor. Sechs breite Eingänge, sowohl für Passanten, 
als leichtes Fuhrwerk, gestatten bequemen Zutritt zu den 218 
Verkaufsständen und den an den Stirnseiten befindlichen 
Waag-, Dienst- und Aufsichtsräumen. Das Innere der Halle 
gewährt in Folge der ziemlich einfachen Construction und der 
herrschenden besonderen Reinlichkeit einen freundlichen Ein 
druck. Fig. 92 zeigt die Construction in Eisen und Glas 
'nach dem Systeme der Pariser Centralhallen, von welcher jedoch 
erst festgestellt werden muss, ob sie sich bei den örtlichen 
klimatischen Verhältnissen als zweckmässig erweisen wird. 
Die gesummten Baukosten betragen 275000 fl. 
Weitere Markthallen sind zur Zeit noch nicht erbaut. 
Eine Fi sch halle soll am Donaucanale auf dem Franz 
Josefs-Quai erbaut werden. 
Militär-Verpflegsetablissement, Leopoldstadt, zwischen der 
oberen Donaustrasse und der oberen Augartenstrasse (F, 2). 
Dasselbe enthält der Reihenfolge nach: 
A. Das Administrations-Gebäude mit den Woh 
nungen für 8 Verpflegsbeamte, 5 Unterparteien (Meister), 
7 Unterofficiere und 247 Mann des Verpflegs-Personales; sodann 
16 Kanzleien und die für den Mannschaftsstand nöthigen Ma 
gazine und sonstigen Nebenlocalitäten. 
B. Das Backhaus mit geräumigem Keller, enthält im 
Erdgeschosse in zwei Backküchen 4 einfache Backöfen neuerer 
Construction, darunter 3 für Steinkohlenfeuerung, sodann 4 
Artmann’sche doppeletagige Etage-Oefen für continuirlichen 
Backbetrieb; ferner 2 Backstuben, 2 Knetlocale mitMaschinen- 
Einrichtung und 2 Brotkammern; im I., II. und III. Stocke 
befinden sich Mehldepots für 1500 Tonnen (Gewicht) Mehl; 
im. Dachboden Raum zur Aufbewahrung leerer Säcke. 
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