MAK

Volltext: Technischer Führer durch Wien, mit einem Plane der Stadt nebst Umgebung, einem Plane der Donauregulirung, einem Plane der Weltausstellung, einem geologischen Plane und 137 Holzschnitten

219 
K. k. technische Hochschule, Wieden, Technikerstrasse 13 
(F, 6). Das polytechnische Institut wurde im Jahre 1815 
in dem alten hierzu adaptirten ehemaligen gräflich Lose'sehen 
Hause vor dem Kärntnerthore mit einer Gesammtzahl von 
50 Schülern unter Director J. Prechtl eröffnet. Die in diesem 
Gebäude vorhandenen Wohnungen waren zwar nicht sehr ge- 
räumig und hauptsächlich auf Zinswohnungen eingerichtet; 
jedoch konnten für den Anfang einige zu Hörsälen und zur 
Unterbringung einiger Sammlungen verwendet werden. Der 
vor dem Hause liegende Platz gab Raum zur Ausführung eines 
neuen Hauptgebäudes von 125™ Länge; auch bot der übrige 
Kaum, noch Gelegenheit zu künftigen Erweiterungen. Der 
damalige Eigenthümer, der giechische Banquier und Gross 
händler Georg Sina, iiberliess diese Realität um 84000 fl. 
Eine unter einem Pfeiler der Eingangshalle ruhende Perga 
mentrolle enthält folgende Worte: „Als Denkmal meines 
Strebens, wissenschaftliche Aufklärung unter allen Ständen der 
österreichischen Staaten zu verbreiten, und insbesondere die 
gemeinnützige Ausbildung Meines lieben getreuen Bürger 
standes zu befördern, habe Ich diesen Grundstein im Jahre 
1816, den 14. October, Eigenhändig gelegt und eingemauert. 
Franz I.“ 
Das unter der Oberleitung des Hofbauraths-Directors 
Schemerl, Ritter v. Teytenbach ausgeführte Gebäude, 
welches die Tracte A, B und C (Fig. 96) bildete, war für den 
damaligen Stand der Baupraxis in jeder Beziehung vollendet 
zu nennen. 
Das adaptirte Gebäude wurde bereits 1816 versuchsweise 
und 1817 allgemein mit Steinkohlengas beleuchtet. Der Gas 
erzeugungsapparat war im Institute aufgestellt. Der Gas 
beleuchtungsofen wurde später mit einem Dampfapparate in 
Verbindung gesetzt, so dass das ganze Gebäude mit Dampf 
heizung versehen werden konnte. Dieser Gasbeleuchtungs- 
» versuch (von Director J. Prechtl und Prof. Arzberger) 
nach den neuesten Verbesserungen war der erste auf dem 
Continente; in Folge des gelungenen Versuches wurden im 
Jahre 1818 zwei Strassen der Stadt mit Gas beleuchtet. Auch 
der Dampfheizapparat war im Jahre 1819 der grösste. 
Im Verlaufe zweier Jahrzehnte wurde eine bedeutende 
Raumvermehrung nöthig, wozu noch der Umstand kam, dass man 
auch für die alle drei Jahre wiederkehrenden Ausstellungen 
von Erzeugnissen der vaterländischen Industrie eines geeig 
neten Locales bedurfte. Im Jahre 1836 wurde daher Professor 
v - Stummer beauftragt, das Gebäude durch einen Neubau 
zu vergi össern. Es wurden nun der Mitteltract E und F, der 
sogenannte l’anigltract I. die Verbindungstracte D und H,
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.