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Zweiter Stock: Tract A: Praktische Geometrie
Tract B: Physik. Tract C: Institutskanzlei und Sitzungssaal.
Tract D: Physikalisches Cabinet und Wohnung des Secretärs.
Tract E: Maschinenbau. Tract F: Hochbau. Tract H: Mo
delliren und Ornamentenzeichnen: Tract I: Eisenbahnbau und
Brückenbau.
Dritter Stock: Tract E: Land- und Forstwirthschaft,
Architektur (2 Lehrkanzeln). Tract F; Arbeitszimmer und
Lehrmittelsammlung für sphärische Astronomie und höhere
Geodäsie, Aufgang zur Terrasse des astronomischen Obser
vatoriums.
Astronomisches Observatorium. Vom 3. Stocke
aus ist das Observatorium durch eine gusseiserne Wendel
treppe zu erreichen. Um Instrumente leicht auf die Terrasse
schaffen zu können, ist ein kleiner Aufzug vorhanden. Auf
zug und Treppe münden in das Meridian-Zimmer, von
welchem man direct auf die Terrasse austreten kann.
Ausser dem mit zwei Instrumentenpfeilern versehenen, ge
mauerten Meridianzimmer stehen auf der Terrasse noch zwei
drehbare Pavillons mit 3,8“ lichtem Durchmesser, der eine in
Verbindung mit dem Meridianzimmer für den Refractor, der
andere freistehende für ein Universal-Instrument. Die Terrasse
ist mit 10 cm dicken Steinplatten gepflastert, welche auf Ge
wölben ruhen, die zwischen 24™ hohen eisernen Trägern ein
gespannt sind. Die Pavillons sind von Holz und Eisen con-
struirt. Die leichte Beweglichkeit wird durch Kugeln erzielt,
welche sich zwischen zwei eisernen Kränzen frei bewegen
können; die Bewegung selbst erfolgt mittels Curbel und Zahn
radgetriebe. Auf der Terrasse befinden sich 4 Steinpfeiler
für die Beobachtungen im Freien.
Das ganze Institutsgebäude wurde mit Kupferblech ein
gedeckt. Als Dachträger wurden Bohlenbögen nach dem
Systeme Delorme gewählt (siehe „Bauconstructionen“). Das k
Bohlendach enthält grosse freie Räume, welche durch Stucka-
torung noch zu Sälen benützt werden sollten, wovon man
jedoch in der Folge abgesehen hat.
Gegenwärtig sind die Räume bereits wieder zu beschränkt,
trotzdem, dass ein Theil der technologischen Sammlung Zei
chensälen weichen musste; aus diesem Grunde wird in diesem
Jahre auch die mechanische Werkstätte das Feld räumen und
auch für die Chemie soll ein eigenes Gebäude errichtet werden;
letzteres nicht allein aus Platzrücksichten, sondern auch, weil
es aus begreiflichen Gründen ohnehin zweckmässig ist, die
Laboratorien zu separiren. Im Professorencollegium aber
denkt man bereits an einen gänzlichen Neubau, weil es nicht