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Volltext: Technischer Führer durch Wien, mit einem Plane der Stadt nebst Umgebung, einem Plane der Donauregulirung, einem Plane der Weltausstellung, einem geologischen Plane und 137 Holzschnitten

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wohl möglich ist, im alten Gebäude durch Adaptirungen den 
nöthigen Raum in zweckmässiger Vertheilung zu schaffen. 
Literatur: Jahrbücher des k. k. polytechnischen Institutes. — Förster’s 
Bauz. Jahrg. 1839. — Wist’s Studien (Observatorium). 
Die neue k. k. Akademie der bildenden Künste in Wien, 
Schillerplatz (E u. F, 6). Die Akademie der bildenden 
Künste ist bis jetzt in einem Privatgebäude der inneren 
Stadt zwischen der Anna- und Johannesgasse (F, 5) unter 
gebracht. Es ist dies ein altes Haus, welches für die Zwecke 
dieser Kunstanstalt nur nothdürftig und durchaus nicht in 
dem Maasse adaptirt werden durfte, dass es den Anforderungen 
der Akademie entsprechen würde. Die Zeichen- und Lehr 
säle sind ungenügend an Anzahl und Grösse und ausserdem 
meistens sehr schlecht beleuchtet. Dasselbe ist der Fall mit 
den Localitäten, welche die Gemäldegallerie, das Gypsmuseum 
und die Bibliothek enthalten. 
Durch den namhaften Aufschwung, welchen Wien in 
dem letzten Decennium erfahren hat, wo das Bedürfniss nach 
künstlerischer Gestaltung und Vervollkommnung immer grösser 
wurde und die Künstler eine reichhaltige Beschäftigung linden, 
traten die Uebelstände in der Akademie immer fühlbarer auf 
und das Ministerium für Unterricht daher beschloss, ein eigenes 
neues Gebäude für die Kunstakademie zu erbauen. 
Diese Akademie sollte derart ausgestattet sein, dass sie 
nicht nur die nöthigen Lehrlocalitäten im reichlichsten Aus 
masse und für den Gebrauch vollkommen entsprechend ent 
halten sollte, sondern es wurde auch bestimmt, dass in diesem 
Gebäude die erwähnten sehr schönen Sammlungen in würdiger 
Weise und leicht zugänglich untergebracht werden. Ausser 
dem sollten eine grössere Anzahl schöner Ateliers geschaffen 
werden, welche an Künstler vergeben werden, die nicht im 
Verbände der Akademie sind, sobald sie tüchtige Arbeiten 
ausführen. Auf diese Weise will man einen Mittelpunkt für 
die gesammte Kunstthätigkeit schaffen und dieselbe in diesem 
Gebäude concentriren. 
Herr Architekt Hansen, Professor der Akademie der 
bildenden Künste, wurde von seinen Collegen einstimmig zum 
Architekten gewählt und mit dem Entwürfe dieser Kunst 
anstalt betraut. 
Die neue Akademie der bildenden Künste, deren Funda 
mente bereits aufgemauert sind, liegt am Schillerplatz und 
ihre Hauptfront nimmt die lange Seite desselben ein. Das 
Gebäude bildet ein Rechteck von 88™ Länge und 61 m Breite. 
An den Ecken sind Risalite angebracht, welche an den Längen 
seiten des Gebäudes l,90 m , an den Schmalseiten 0,95 ra vor-
	        
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