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Volltext: Technischer Führer durch Wien, mit einem Plane der Stadt nebst Umgebung, einem Plane der Donauregulirung, einem Plane der Weltausstellung, einem geologischen Plane und 137 Holzschnitten

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in den Seitentracten die Specialschulen für Maler an 
geordnet. Der Corridor im II. Stock ist nur 3,2“ hoch ge 
halten, um in den Malerateliers über dem Dache dieses Corri- 
dors grosse Fenster anzubringen und auch den an der Lasten 
strasse gegen Süden gelegenen Ateliers das schöne Nord 
licht verschaffen zu können. 
Die Niveauverhältnisse des Platzes haben es ermöglicht, 
gegen die Lastenstrasse und Schillergasse ein hohes Souterrain 
zu erhalten, worin die Bildhauerateliers untergebracht 
werden. Von der Schillergasse ist eine Einfahrt in die grossen 
Höfe im Souterrain, wodurch man die schweren Steinblöcke 
bis unmittelbar zu den Ateliers führen kann. Ausserdem sind 
im Souterrain die Gypsgiesserei, die Formensäle, sowie 
verschiedene Dienerwohnungen untergebracht. Die lichte 
Höhe der Säle im Souterrain beträgt 5,5“ im Erdgeschosse und 
im I. Stocke 5,8 m , im Mezzanin 4,0 m und im II. Stocke 7,6 m . 
Die Tiefe der Säle ist in den Längentracten 7,6“ lang, in den 
Seitentracten 6,6“; die Säle der Eckpavillons sind 13,0 m lang 
und 9,4“ breit. Die grossen Atelierfenster im Souterrain, 
Erdgeschoss, I. und II. Stock reichen bis zur Decke hinauf 
und haben sehr hohe Paräpette. 
Das Gebäude wird im Renaissancestyl ausgeführt, 
wobei die griechischen Formen und Motive vorwalten. Ueber 
einem hohen Steinsockel erhebt sich der mächtige Quaderbau, 
welcher im Erdgeschosse und Mezzanin durchgefiihrt ist, wäh 
rend im I. und II. Stock eine Pilasterstellung jonischer und 
korinthischer Ordnung dominirt. Die Fenster zwischen den 
Pilastern sind in den Längeufagaden mit Archivolten, die auf 
einem Kämpfergesimse aufstehen, eingefasst. An den Seiten- 
fagaden sind die Fenster rechteckig mit reich profilirten Ge 
wänden eingeschlossen und mit einer von Consolen getragenen 
Giebelverdachung bekrönt. 
Den Abschluss des Gebäudes bildet ein kräftiges und 
sehr reiches Hauptgesims und darüber an den Eckpartien 
eine Attika. 
Bei der Lösung der Fagaden musste die Schwierigkeit 
überwunden werden, dass im Mezzanin kleinere Räume mit 
vielen Fenstern und kleinen Pfeilern erforderlich sind, während 
im I. und II. Stock die Ateliers sehr grosse Fenster mit 
grossen Pfeilern haben müssen. Dies wurde dadurch ver 
mittelt , dass man bei einer Fenstertheilung von 3,3 m im I. 
und II. Stock jedes zweite Fenster zugemauert liess, jedoch 
mit Beibehaltung derselben Architektur; und dass man statt 
des Fensters eine Nische anordnete, welche mit einer Ar- 
chivolte und Giebelverdachung abgeschlossen ist. In diese 
Nischen werden Figuren gestellt und zwar ist es die Absicht
	        
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