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Erker aus, der im Vierecke ansetzt, im letzten Geschosse ins
Achteck übergeht und in Giebel, zwischen welchen eine
Galerie und ein schlanker Thurmhelm hervortreten, endet.
An der Halle liegen beiderseits die beiden Haupttreppen
mit 2,7 m breiten Armen.
An die Halle schliessen sich den 24,2“ langen, 21,7“
breiten Hof umgebende, gewölbte Gänge von 2,8 m Breite an.
Eine gleiche Anlage zeigt der I. Stock. Im II. Stocke führen die
Haupttreppen zu dem grossen 25“ langen, 15“ tiefen Prü
fungssaale, welcher gleichzeitig zum täglichen Frühgottes
dienste benützt wird; zu diesem Zwecke bietet der vorerwähnte
Erkerausbau einen Capellenraum.
Das Erdgeschoss enthält zwei Dienerwolmungen (3),
fünf Lehrzimmer (4), die Bibliothek (6) nebst Lesezimmer (7),
einen Turnsaal (8), nebst Requisitenzimmer (9). Das erste
Stockwerk enthält sieben Lehrzimmer, den Saal für Physik,
ein physikalisches Cabinet mit dem Laboratorium und einen
Zeichensaal. Das zweite Stockwerk enthält den Prüfungs
saal, eine Sacristei, ein Lehr- und ein Empfangszimmer, den
naturhistorischen Saal mit einem Cabinette, das Conferenz-
zimmer mit der Directionskanzlei und die Directorswohnung.
Für die beiden letzteren Räume besteht eine eigene Wendel
treppe, welche in einem Ausbaue zwischen dem südlichen und
östlichen Hoftracte liegt. Die Höhe der Tracte beträgt im
Parterre 5,l m , im I. und II. Stocke 4,7“.
Die Localitäten sind auf einen Besuch von 800 Schülern be
rechnet. Die Beheizung erfolgt durch Caloriferes. Das Gebäude
hat eine eigene Wasserleitung, welche täglich 14 C“ Wasser
liefert.
. Im Aeusseren, welches in Ziegelrohbau ausgeführt ist,
zeigt das Risalit der Ilauptfagade eine reichere Ausstattung;
Pfeiler, welche über das Dachgesims hinaus mit einer Galerie
und mit schlanken, durch Giebel mit einander verbundenen
Fialen abschliessen, theilen das Risalit in sieben Felder. Ober
halb der spitzbogigen Fenster des II. Stockes sind dieWappen
der Kronländer angebracht. Die Seitenfacaden sind einfach
gehalten.
Das Innere ist namentlich hinsichtlich des Vestibules
und Prufungssaales sehr reich ausgestattet. Die Säulen im
\ estibule und in der vorderen Halle sind aus geschliffenem
Granit._ Die Gewölbe der Hallen, Gänge, Treppenhäuser und
Schulräume sind mit einfacher Decorationsmalerei vom Maler
. Jobst ausgestattet. Im Erkerausbau befinden sich zwei
zierliche Auslaut brunnen. Den Glanzpunkt der architektonischen
Ausstattung bildet der grosse Prüfungssaal. Er hat eine
im Bogen gespannte, reich bemalte Holzdecke, die sich gegen