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Volltext: Technischer Führer durch Wien, mit einem Plane der Stadt nebst Umgebung, einem Plane der Donauregulirung, einem Plane der Weltausstellung, einem geologischen Plane und 137 Holzschnitten

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finden sich zwei Galerien in 1,1™ und 6,0™ Höhe. Der Saal 
wird beleuchtet am Tage durch 48 Fenster auf allen vier 
Wandseiten, des Nachts durch acht in den Bosetten der Decke 
angebrachten Sonnenbrenner, durch ein Flammenband von 500 
Flammen und durch Candelaber Bedeckt ist der Saal von 
einer Holzdecke, welche an einem flachen eisernen Dachstuhle 
aufgehängt ist. Links vom Hauptsaale liegt ein Nebensaal 
* B. Die Kaiserlogen in beiden Sälen stehen durch ein gemein 
schaftliches Foyer (über m) mit einander in Verbindung. Der 
grosse Saal hat eine Orgel. Neben dem grossen Saale liegen 
Erholungsräume /. 
Ausser diesen zu Concerten und Bällen bestimmten Käumen 
enthält das Gebäude im Parterre: eine Durchfahrt, zwei 
Schulzimmer, Gasthauslocalitäten und die IIausmeisterw T oh- 
nung, im Mezzanin vermiethbare Localitäten, die Wohnung 
des Gastwirthes, im 1. Stocke Bureaux und Bibliothek des 
Vereines (/), Versammlungszimmer der Musiker (g, h und k), im 
II. Stocke Schulräume (über/). Die Schulräume sind für 
die Zwecke des Musikconservatoriums bestimmt. Ausser den 
erwähnten Prachttreppen sind zwei Treppsn zu den Logen (c), 
eine Treppe zu den Kaiserlogen (d), eine Treppe zur Gast 
geberwohnung, zwei Treppen für die Musiker (e) vorhanden. 
Alle Bäume für das Publicum sind mit Luftheizung zu er 
wärmen. 
Der Styl des Gebäudes ist im Charakter der italienischen 
Eennissance gehalten. Der Cemeutputz in den höheren Etagen 
hat eine rothe Färbung erhalten. Der Grund der Giebelfelder 
und des Firstenfrieses ist vergoldet. Von Terracotten (aus der 
Fabrik von Dräsche) wurde ausgedehnter Gebrauch gemacht. 
Ausser den von Novak gefertigten kleinen Genien sind alle 
Statuen von Melnitzki, darunter Statuen berühmter Mu 
siker in den Nischen der Stirnfa§ade. Die Decoration im In 
nern ist reich: Gemälde am Plafond in matter Oelfarbe „Apollo, 
^ die neun Musen und dazu gehörigen Genien“ von Eisenmenger; 
Decorationsmalerei und Vergoldungen von Aichmüller. 
Kosten, incl. Einrichtung, 600000 fl. 
Literatur: Förster’s Bauzeitung, Jahrgang 1870. 
Cursalon im Stadtpark (G, 5). Im Stadtparke wurde in den 
Jahren 1865 — 1867 nach dem Entwürfe des Architekten J. Gar 
ben ein Gebäude, welches als Cur-Trinkhalle, als Cafe und 
zur Abhaltung von Concerten dient, der sogenannte Cursalon 
errichtet. Er besteht aus einem Mitte’tracte und zwei nie 
drigen Seitentracten. Der Mitteltract enthält den 23,5™ langen, 
13,5™ breiten Saal e, zu welchem man durch das Vestibüle 
* a (mit den Cassen b) und dem das Orchester d begrenzenden
	        
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