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Volltext: Technischer Führer durch Wien, mit einem Plane der Stadt nebst Umgebung, einem Plane der Donauregulirung, einem Plane der Weltausstellung, einem geologischen Plane und 137 Holzschnitten

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Josefstadt, Trantsohngasse, Neustiftgasse, im Jahre 1776, Laim 
grube etc.) entstand im Jahre 1776 im Starhemberg’schen 
Freihause auf der Wieden ein C o m ö d i e n hau s. An der 
Stelle des letzteren wurde im Jahre 1787 von Rossbach 
ein neues Theater eröffnet, dessen Leitung im Jahre 1788 
J. Friedl und E. Schikaneder übernahmen. In diesem 
Hause brachte Mozart 1787 zum ersten Male seine ^Ent 
führung aus dem Serail“, 1791 die „Zauberflöte“, 1792 
„Don Juan“ und die „Hochzeit des Figaro“ und 1798 
„Titus“ zur Aufführung. In Folge der günstigen Unter 
nehmung entschlossen sich dann die Directoren, das Thea 
ter an der Wien zu bauen, welches im Jahre 1801 
eröffnet wurde. 
Theater an der Wien, Magdalenenstrasse Nr. 8 (E, 6), unter 
der Direction von Max Steiner und Marie Geistinger. 
Auf Veranlassung des Directors Fr. Pokorny wurde das 
selbe 1845 von C. Latzei gänzlich umgestaltet. Es wurden 
damals die Versenkungen unter der Bühne ausgehoben (circa 
4 m tief, bis zum Wasser), die Meissnerheizung und die Gas 
beleuchtung eingerichtet. An der Stelle des alten Papageno- 
thores (ein Bühneneingang) in der Theatergasse wurde der 
Eingang für das Logenpublicum angebracht. Der Papageno 
vom alten Portal, welcher das Porträt von Schikaneder 
sein soll, wurde wieder aufgestellt. 
Das Auditorium hat ausser dem Parterre noch 4 Ränge ; 
dafür entfallen 24 Logen, 1 Hof löge, 2 Theaterlogen, 1 Frem 
denloge, 284 Parterresitze, 52 Parquetsitze, 30 Balconsitze 
(1. Galerie), 95 Sitze auf der ersten, 110 Sitze auf der zweiten, 
412 Sitze auf der dritten Galerie. — Das Theater fasst circa 
2000 Menschen, ist also das zweit-grösste von Wien. 
Das k. k. priv. Carl-Theater, Leopoldstadt, Praterstrasse 31 
(G, 3), unter der Direction von Fr. Jauner. Das früher an dieser 
Stelle bestandene Theatergebäude wurde im Jahre 1847 ge 
schlossen und abgetragen, und der Neubau binnen der erstaun 
lich kurzen Zeit von 6 Monaten von Director Carl (Carl 
Bernbrunn), während der „Odeonsaal“ als Aushilf'stheater 
diente, nach den Plänen der Architekten Vandernüli und 
Sicardsburg ausgefiihrt, welcher am 10. December des 
selben Jahres als nunmehriges „Carltheater“ eröffnet wurde. 
Bei der Eröffnung des neuen Gebäudes war es insbesondere 
die innere Ausstattung, die bisher in Wien unbekannten be 
quemen Sitze etc., welche allseitige und verdiente Anerken 
nung fanden. 
Technischer Führer durch Vien. 
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