260
Zwischen den Verbindungstracten der erwähnten Seiten
flügel befinden sich die Höfe C und D, welche bis zu den
Souterrainlocalitäten fortgesetzt und in der Höhe der ebenen
Erde mit Glasdächern abgeschlossen sind. Im Hofraume C
ist das Kesselhaus untergebracht, in welchem sechs Dampf
kessel aufgestellt sind. An den eigentlichen Bühnenraum E
schliesst sich die Hinterbühne an, welche mit der Augu
stinergasse durch eine breite Rampe in Verbindung gebracht
ist. Die Localitäten links und rechts der Hinterbühne dienen
zu Depöts. Im I. Stockwerke (Höhe der ersten Galerie)
sind die Säle für den kaiserlichen Hof, die kaiserliche und
erzherzogliche _ Loge und die Hoffestloge. Die Hoffestloge
(in der Mitte) ist durch den grossen Salon, die Verbindungs-
Appartements und den kleinen Salon („Salon der Kaiserin“)
mit der kaiserlichen Log'e in Verbindung gebracht Jede Loge
besteht aus der Vor- und Hinterloge. Vom Logenfoyer
kann man in die Loggia eintreten. Alle anderen Räume
dienen speciell den Zwecken des Theaters.
In der Höhe der III. Galerie schliesst die Decke des
grossen Treppenhauses ab; sieben Baikone gestatten daselbst
eine Ansicht des Treppenhauses. In der Höhe der IV. Ga
lerie (Höhe des II. Stockes von aussen), befindet sich über
dieser Decke (deren Construction siehe „Bauconstructionen“)
ein Buffet, und in den vier vorspringenden Flügeln sind
grosse Säle angeordnet, wovon jene über den Treppen des
kaiserlichen Hofes und der Erzherzoge zu Theatergarderoben,
und die 2 Säle an der Seite der Augustinergasse zu Maler
sälen (die kleinen Malersäle) verwendet wurden. Zwischen
den kleinen Malersälen, entsprechend dem Risalite in der Au
gustinergasse, befindet sich der „grosse Mal ersaal“ (unter
demselben ist die Hinterbühne). Ueber die Construction der
Decken dieser Säle (siehe „Bauconstructionen“).
Links und rechts von der Bühne sind in 9 Etagen über
einander, davon 3 unter der Bühnenhöhe, gewölbte Gänge
angebracht, um eine möglichst feuersichere Communication
herzustellen. In diesen gewölbten Corridors sind im Fuss-
boden Wasserleitungsröhren gelegt, welche von den Reser
voirs am Dachboden gespeist werden, und an mehreren Stellen
der Gänge in kleine mit eisernen Thürchen verschliessbare
Mauerspalten der Bühnenmauer einmünden, und daselbst mit
einem Wechsel versehen sind, so dass schnell ein kräftiger
Wasserstrahl von jeder dieser Mündungen auf die Bühne ge
leitet werden kann, im Falle dort ein Feuer zum Ausbruch
käme. Eine Dampfmaschine mit 8 Pferdekräften, welche in
den Souterrainlocalitäten unterhalb B aufgestellt ist, hat den
Zweck, für die am Dachboden befindlichen Wasserreservoirs