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Volltext: Technischer Führer durch Wien, mit einem Plane der Stadt nebst Umgebung, einem Plane der Donauregulirung, einem Plane der Weltausstellung, einem geologischen Plane und 137 Holzschnitten

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grossen Kaisersaale, im Salon der Kaiserin, die Hoflogen- 
thüren etc. 
Die Baumeister - Arbeiten führte Architekt Baurath J. 
H 1 avka aus; die Steinmetzarbeiten: Hofsteinmetz P. Was 
serburger, Fr. Prantner und Ed. Hauser; die Eisen- 
constructionen des grossen Dachstuhles das gräfl. Henckel- 
Donnersmarck’sehe Eisengewerk in Zeltweg, die Hei- ^ 
zungs- und Ventilations - Einrichtungen; die Eisenconstruc- 
tionen für die Decken des Zuseherraumes, des grossen 
Treppenhauses, der kleinen Malersäle etc. v. H. D. Schmidt 
in Simmering; die Eisenconstructionen für die kleinen Dach 
stühle, die eisernen Decken der Logen und Galerien und 
sämmtliche Beschlägearbeiten Hof-Eisenconstructeur lg. G r i d 1 
und die oben erwähnten Tischlerarbeiten führte Friedrich 
P a u 1 i c k aus. 
Die Zahl der verschiedenen Kunst-Industriellen, die noch 
bei dem Opernhausbaue beschäftigt waren, welche alle vor 
züglichsten Arbeiten lieferten, beträgt weit über hundert. 
Ventilation und Heizung. Die Ventilation des 
Opernhauses wurde nach dem System der Pulsion (Einpumpen 
der Luft) von Prof Dr. C. Böhm durchgeführt. Die durch 
die Ventilation bedingte Bewegung der Luft findet den na 
türlichen Gesetzen folgend von unten nach oben statt, indem 
die heisse Luft aufsteigt und durch die Lusteröffnung (4 m 
Durchmesser) abzieht, während die frische Luft durch den 
Fussboden des Parterre und an dem tiefsten Punkte der Logen 
und Galerien mit massiger unmerklicher Geschwindigkeit 
eingeführt wird. 
Die nach Bedarf zu regelnde Zufuhr der Luft wird durch 
eine Dampfmaschine von 12 Pferdekräften, welche in den 
Souterrainlocalitäten unterhalb A (Fig. 108) aufgestellt ist, be 
sorgt, und setzt einen von Prof. Dr. Ig. Heger construirten 
Schraubenventilator (nach Art einer Jonval’schen Tourbine) 
mit ca. 3 m Durchmesser in rotirende Bewegung, der nach 
Bedarf 40,000 bis 120,000 O Luft pro Stunde zuführt. Die 
Souterrainlocalitäten mit über 7 m Höhe bilden gleichsam ein 
grosses Reservoir für die durch Liehtgräben eintretende Luft, 
in welchen sich die Luft im Sommer etwas abkühlt. Von hier 
tritt die Luft in den Hauptzuführungs-Canal durch den Ven 
tilator und wird unter dem Auditorium in drei Canälen ver 
theilt, von welchen der mittlere mit dem grössten Quer 
schnitte die Luft unter das Parterre und in die Logen, die 
beiden Seitencanäle in den ringförmigen Raum unter den 
Logengang führen. Diese Räume sind, wie aus dem Profile 
Fig. 110 ersichtlich, in drei Etagen vertheilt. Von der unter 
sten Etage kann die Luft durch die cylindrischen Röhren von
	        
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