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Volltext: Technischer Führer durch Wien, mit einem Plane der Stadt nebst Umgebung, einem Plane der Donauregulirung, einem Plane der Weltausstellung, einem geologischen Plane und 137 Holzschnitten

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-angebracht, wo sich von jedem 14 Köhren abzweigen. Die 
Röhren sind-von Schmiedeisen mit ca. 25 mm lichter Weite. 
Unter dem Auditorium befindet sich das Inspections- 
Zimmer, von welchem aus dieser ganze grosse Apparat 
geleitet wird, und wo alle Anzeigen über die Temperatur, 
über die Klappenstellungen, über den Druck in den Dampf 
leitungen, Uber die Thüren des Ventilations-Raumes, ob selbe 
offen oder geschlossen sind, zusammenlaufen. Von hier aus 
geht auch ein Sprachrohr in das Kesselhaus, in das Vertheiler- 
haus (Hauptpunkt der Dampfheizung). Die Abzugsklappen 
am Boden, ein Bühnenabzug, ein Haubtabzug, ein Parterre 
abzug, zwei Galerienabzüge werden von hier aus gestellt, 
und gleich nebenan werden die Klappen für die Luftzuführung 
regulirt. — Die Drähte für die elektrischen Anzeigen haben 
eine Länge von ca. 38000 m . 
Die Einrichtung für die Ventilation und Heizung wurde 
nach den Angaben von Dr. Böhm in der Maschinenfabrik von 
H. D. Schmidt in Simmering hergestellt. Ingenieur H. 
Kautz, jetzt Ingenieur des Opernhauses, war mit der Aus 
führung beschäftiget. 
Architektur. Der Baustyl entspricht einer Zeit der 
Renaissance, wo die organische Gliederung des Gewölbes noch 
nicht ausgeschlossen erschien; die Detailformen zeigen grossen 
Reiz; die Gesammtanlage wurde oft angegriffen. Von grosser 
Wirkung ist die innere Architektur. 
Künstlerische Ausstattungen. Von aussen ist 
besonders der Theil, wo die Loggia angebracht ist, mit reicher 
Architektur ausgestattet. Ueber der Loggia sind zwei Po 
stamente sichtbar, für welche Pegasuse von Bronce von Bild 
hauer Pilz ausgeführt wurden und bereits aufgestellt waren; 
aber für Bronce galten sie nach dem allgemeinen Urtheile 
als zu massiv, und in Folge bedauernswerther Uebereilung 
wurden sie entfernt. Selbe sollen jetzt ersetzt werden durch 
Pegasuse von Professor H ä h n e 1 in Dresden, der auch das 
Schwarzenberg - Monument gemacht hat. Die fünf Bronce- 
Figuren in der Loggia (Heroismus, Drama, Phantasie, Komik 
und Liebe) sind ebenfalls von Hähnel. Alle ornamentalen 
Arbeiten an den Fanden und der Loggia sind von Fr. 
Schönthaler. Die Figuren der beiden Brunnen sind von 
H. Gasser. Der Brunnen zur linken Seite (von der Ring 
strasse aus) stellt dar: die Musik, den Tanz, die Freude und 
den Leichtsinn; der Brunnen rechts: die Loreley, die Trauer, 
die Liebe und die Rache. 
Namen der Künstler, welche für die innere Ausstattung 
thätig waren, mit Angabe ihrer Werke etc.:
	        
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