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Bühne wurde in der Mezzaninhöhe gewählt, um mit den Schau
spieler-Garderoben über die ebenerdigen Verkaufs - Gewölbe
hinwegzukommen, und ist mit der Schellinggasse durch eine
Kampe in Verbindung gebracht. Von dieser Gasse aus ist
auch die Bühnentreppe angebracht, welche bis zu dem mit dem
Kollenboden in gleicher Höhe liegenden Malersaal fortgeführt
und mit allen Etagen in Verbindung gebracht ist. Der Kollen
boden (Schnürboden) ruht auf 5 hölzernen Sprengwerken, an
welchen auch die Arbeitsgalerien und die Justirbrücken hän
gen. Die Treppe für den Miethtract in der Himmelpfortgasse
kann nöthigenfalls mit allen Rängen in Verbindung gebracht
werden, so dass das ganze Auditorium sonach 5 Ausgänge nach
der Strasse besitzt. Die Bühne kann vom Auditorium durch
eine Drahtcurtine getrennt werden. — Oberhalb des Vestibules
befindet sich das Foyer, die Conditorei, ferner die Loggia
oberhalb der Durchfahrt. Die links liegende Logentreppe steht
mit der Galerietreppe in Verbindung, um dem Galeriepubli-
cum ebenfalls den Zutritt in das Foyer zu ermöglichen. Mit
der Hofloge in Verbindung ist ein Salon für den kaiserlichen
Hof mit separirter Treppe von der Himmelpfortgasse.
Im ganzen Auditorium sind durchwegs Logen und Sperr
sitze angebracht. Die Grösse desselben ist für 1500 Zuseher
berechnet, davon entfallen für das Parterre: 352 Fauteuils, 22
Logen und 2 Fremden-Prosceniumslogen; für den 1. Rang: 23
Logen, 1 Hof- und 1 Fremden - Prosceniumsloge; für den 2.
Rang: 20 Logen und 167 Balconsitze; für den 3. Rang: 12
Logen, 163 Mittelbaicons- und 38 Seitenbalcon-Fauteuils, 238
Mittel- und 64 Seiten-Amphie-Theatersitze, 4 Schauspieler- und
7 Amphie-Theaterlogen.
Die Prosceniums - Oeffnung ist 12,5 m breit. Das Audito
rium baut sich vom Parterre bis zum 3. Stock um 1™ zurück.
Sämmtliche Logen und Galerietribünen sind von Holz und
gegen das Auditorium freischwebend construirt. Die 24,6h
weite Auditoriumdecke besteht aus 5 gesprengten ca. 2 m hohen
hölzernen Gitterträgern, auf welchen die Riegelbelegung für
den Malersaal und die Plafondschalung befestiget ist. Die
Decke über dem Malersaale und der Bühne bildet das Dach,
welches noch durch eine Schuttlage isolirt ist. Das Dach ist
mit Zinkblech eingedeckt.
Heizung und Ventilation. Das Auditorium hat eine
Heisswasserheizung, für welche 8 Oefen angelegt sind, wovon
2 die Galerien und Logentreppen, sowie sämmtliche Logen
gänge, 1 die Vestibules, das Foyer und die Conditorei, 2 das
Auditorium, 2 die Bühne und 1 die Bühnentreppe und die
daselbst befindlichen Corridors vorwärmt.