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Volltext: Technischer Führer durch Wien, mit einem Plane der Stadt nebst Umgebung, einem Plane der Donauregulirung, einem Plane der Weltausstellung, einem geologischen Plane und 137 Holzschnitten

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Die Ventilation ist nach dem Systeme der Aspiration (Ab 
saugen der Luft) durchgeführt. Die Zuführung der frischen 
Luft wird durch 2 Canäle mit ca. 9 Querschnitt erzielt, 
von welchen der eine Canal in der Schellinggasse, der andere 
in der Durchfahrt mündet. — Die durch die Auditoriumheizung 
entsprechend vorgewärmte Luft kommt in den Kaum unter 
dem Auditorium und steigt hier theils durch die Canäle in die 
einzelnen Etagen und theils durch kleine Oeffnungen unter die 
Sitzreihen des Parterre. Die Abzugsöffnungen sind am höch 
sten Punkt der 2. und 3. Galerie in der ganzen Breite des 
Auditoriums angebracht. Den Hauptabzug bewirkt der Be 
leuchtungskörper, der allein genügen würde, alle verbrauchte 
Luft abzuführen 
Die Anordnung des Beleuchtungskörpers hat den Zweck 
einer freieren Uebersicht für die Galeriebesucher, und als 
über den Plafond vorstehender Theil besser zu wirken. Der 
selbe hat einen Durchmesser von c. 7 m , und besteht aus 
8 Deckensonnenbrennern, welchen in der inneren Peripherie 
ein Kugelkranz von 40 Flammen folgt, diesen schliesst sich 
die Glasampel an mit fast 3 m Durchmesser, welche durch 
5 horizontale Flammenkränze von innen beleuchtet wird. Als 
Endigung ist eine Tulpe mit aufwärts gekehrten Rändern 
und hinter diesen eine Flammenreihe, und in Mittel der 
Tulpe abermals ein Sonnenbrenner angebracht. Jeder der 9 
Sonnenbrenner wie auch die Glasampel sind separat zu lieben. 
Der ganze Beleuchtungskörper hängt auf 2 eisernen Gitter 
trägern und wiegt 350 Ctnr. Die Gesammttlammenzahl des 
selben beträgt 700. 
Die Wasserversorgung des ganzes Hauses geschieht durch 
einen im Keller befindlichen Brunnen, von welchem das Wasser 
mittelst einer Gaskraftmaschine von 2 Fferdekräften nach dem 
Systeme von E. Lenoir (von P. Granichstaedten) zu den im 
Malersaale und dem Dachboden aufgestellten Reservoirs ge 
hoben wird. 
Der Bau wurde von der Wiener Baugesellschaft aus- 
geführt. Die Einrichtung für Ventilation und Heizung ist 
von II o 1 d o r f & Brückner. 
Künstlerische Ausstattungen. Der Bau ist im 
Renaissancestyle durchgeführt. Auf dem kräftig gegliederten 
Unterbau erheben sich auf der Hauptfagade 6 korinthische 
Säulen, welche das Gebälke und den Giebel tragen. Das 
Giebelfeld stellt die Versammlung der Götter unter dem Vor 
sitze des Zeus dar, über dem Giebelfelde ragt die 2,5 m hohe 
Statue des Helios empor, zu dessen Füssen die Dichtkunst und 
das Schauspiel sitzen. In den Oeffnungen der Loggia steht 
je eine Statue: in der Mitte Shakespeare, rechts Goethe, links
	        
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