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Volltext: Technischer Führer durch Wien, mit einem Plane der Stadt nebst Umgebung, einem Plane der Donauregulirung, einem Plane der Weltausstellung, einem geologischen Plane und 137 Holzschnitten

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Siehe: Schnitt durch das Wiener-Becken, Tafel III. Von der 
1 ertiärbildung ist es die Neogen-Formation, welche für 
Wien das meiste Baumaterial in der Form von Sand, Kalk 
Lehm und Tegel. (für die Ziegelfabrikation etc.) und Bausteine 
von verschiedenen Härten liefert. Davon kommt die unterste 
Ablagerung (marine Stufe), als Randbildung am Leitha 
gebirge, in Fischau, Wollersdorf, an den Abhängen des Wiener- 
Waldes bis Baden und Nussdorf zum Vorschein, und liefert 
daselbst verschiedene Bausteine. Der Kalkstein dieser Stufe 
wird von dem Geologen auch allgemein „Leithakalk“ genannt, 
wovon der N u11 iporenkalk (von einer steinbildenden Meeres 
pflanze Nullipora), wie er in den Kaisersteinbrüchen, in Mühlen 
dorf, in Fischau, Wollersdorf etc. vorkommt, und der Am- 
phisteginenkalk (aus winzig kleinen körnerartigen Schal 
resten der Amphistegia Haueri), wie er in Margarethen, Loretto 
etc. vorkommt. 
Ausserdem gehören zu den marinen Bildungen noch die 
Conglomerate, wie selbe mit Kalkgeschieben hohe Felswände 
am Eingänge des Helenenthaies bei Baden, am Aninger, bei 
Mödling, Brunn und Perchtholdsdorf etc. bilden. Zu den 
Bildungen dieser unteren Ablagerung gehört noch der Pötz- 
leinsdorfer-Sand und der Badner-Tegel (Ziegeleien von Baden, 
Soos und Vöslau). Die mittl ere Ab 1 agerung (die bracki- 
sche Stute) enthält den Cerithienkalk und den Hernalser 
1 e g e 1 Der Cerithienkalk ist ein grobkörniges Gestein von 
gelblicher Farbe mit vielen Hohlräumen und Steinkernen von 
Schnecken und Muscheln. Die Cerithien-Schichten erstrecken 
sich in mächtiger Ausdehnung von Heiligenstadt über die 
Türkenschanze nach der Schmelz, zum Gloriett bei Schönbrunn, 
nach Mauer, Hetzendorf etc. am Fusse der Gebirge. Der 
A tzgers do r f er-St ein (Feldbrüche), der so häufig für Fun 
damente verwendet wird, gehört hierher. — Der’ brackische 
Tegel wird in Ottakring, Hernals und Nussdorf zur Ziegel 
fabrikation verwendet. — Die oberste Ablagerung (Süss 
wasserstufe) der neogenen Formation enthält den Conge- 
rientegel (Inzersdorfer-Tegel), der den Untergrund der 
ganzen Stadt bildet, und ausserhalb derselben zur Ziegelfabri 
kation verwendet wird; hierher gehören die grossartigen Zie 
geleien von Inzersdorf, am Laaerberge, am Hungelbrunn e1c. 
Zu dieser Stufe gehört auch der Belvedere-Schotter und der 
Belvedere-Sand. 
Zu den Bausteinen, welche in der Umgebung von Wien 
gewonnen werden, und hier eine häufige Verwendung finden, 
gehören (siehe die Angabe der Brüche auf der geologischen 
Karte, Tafel III.):
	        
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