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Volltext: Technischer Führer durch Wien, mit einem Plane der Stadt nebst Umgebung, einem Plane der Donauregulirung, einem Plane der Weltausstellung, einem geologischen Plane und 137 Holzschnitten

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12. Der Atzgersdorfer Bruchstein, ein Cerithienkalk, bricht 
bei Atzgersdorf. Die Wiener Baugesellschaft etc. hat dort 
Brüche. Derselbe wird sehr häufig für Bruchstein- und ge 
mischtes Mauerwerk, besonders für Fundamente angewendet. 
13. Der Hundsheimer-Stein, Seite 297, Nr. 5, ein sehr fester 
Kalkstein, bricht südlich von Hamburg. Der Bruch wurde 
schon fast ganz aufgelassen, ist jedoch jetzt wieder in Betrieb. 
Jedenfalls sind die Verkehrsverhältnisse Schuld, welche diesem 
festen und guten Steine eine Verwendung erschweren. Zwei 
Pfeiler der Verbindungsbahn beim Praterstern sind von diesem 
Steine, wie auch die 4 oberen Pfeiler der Eisenbahn - Ketten 
brücke etc. 
14. Der Eggenburger-Stein. Die Brüche sind in Zogels- 
dorf, 8 /s Meilen von der Station Eggenburg der Franz Josefs- 
Bahn entfernt, und von einer hier einst ausgedehnten Ver 
wendung bis gegen das Ende des vorigen Jahrhunderts unter 
dem Namen: „Eggenburgerbrüche“ bekannt. Die interessantesten 
Baudenkmale von Wien: Die Stefanskirche (der ältere Theil). 
und die Carlskirche sind zum grössten Theile von diesem Steine 
ausgefnhrt. Derselbe ist ein Leitiiakalk. Die Brüche wurden 
in den letzten Jahren von dem Eigenthümer Bar. Suttner 
wieder in Betrieb gesetzt, und es wurden bereits grössere Lie 
ferungen für verschiedene Neubauten ausgeführt. Für die 
Drahtseilbahn am Leopoldsberge wurden Stücke bis zu G C» 
geliefert. Auch zur Erzeugung von Weisskalk wird dieser 
Stein verwendet, wozu ein Ringofen mit 16 Kammern in den 
Betrieb gesetzt wurde. Ausführlicher darüber: „Verhandlungen 
der k. k. geologischen Reichsanstalt“ 1873. Nr. 1. 
15. Der Wiener-Sandstein, Seite 287, Nr. 7, auch Karpathen- 
Sandstein, ist ein deutlich geschichtetes bläulichgraues Gestein, 
dessen Quarzkörner durch ein kalkigthoniges Bindemittel fest 
zusammen gekittet sind. Dieses Gestein bildet in weiter Aus 
dehnung die nördlichen Theile des Wiener-Waldgebirges: Bi 
samberg, Leopoldsberg, Kahlenberg, Himmel, Hermannskogel etc. 
In Salmannsdorf, Sievering, Nussdorf, Greifenstein etc. sind 
zahlreiche Brüche; auch längs der Elisabeth westbahn wurde 
derselbe in grossem Maasstabe aufgedeckt und durchbrochen. 
Doch wegen der leichten Verwitterung an der Luft findet der 
selbe fast weiter keine Verwendung, als zu Bruchsteinen für 
Fundamentmauerwerk. Für einfache und kleinere Treppen 
werden auch Stufen daraus gefertigt. 
Zu erwähnen wäre noch der Mergel kalk (hydraul. 
Kalk), der zwischen Sandsteinlagen vorkommt und zur Fabri 
kation von hydraulischem Kalke verwendet wird, z. B. im
	        
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