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Volltext: Technischer Führer durch Wien, mit einem Plane der Stadt nebst Umgebung, einem Plane der Donauregulirung, einem Plane der Weltausstellung, einem geologischen Plane und 137 Holzschnitten

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Thonwaaren- und Terracotta-Fabrikation. Die älteste Fabrik 
dieser Art ist die noch unter der Firma: K. k. erste österr. 
Terracotta (Thonwaaren) - F a b ri k des Victor Brause 
wetter zu Wagram bei Leobersdorf an der Siidbahn beste 
hende Fabrik (Niederlage, III. Bez. Salesianergasse Nr. 25). 
Gegründet wurde sie von Baron D obihoff 1839 aus der 
damals bestandenen Steingutfabrik; auch erwarb der damalige 
Besitzer ein Privilegium auf die Erzeugung von Dachziegeln 
in sechseckiger Form — die DoblhofFschen Patentziegel, welche 
noch hin und wieder auf Dachungen angetroffen werden, z. B. 
bei einem Hause im III. Bezirk, Hauptstrasse, vis-a-vis der 
Kirche. — Die ersten Versuche, hier Terracotta zu fabriciren, 
stammen aus dem Jahre 1842 und waren für den Bau Scherzer 
(Leopoldstadt) bestimmt. Seit 1843 leitete der gegenwärtige 
Besitzer diese Fabrik, und lieferte für eine Reihe bedeutender 
Bauten die Terracotten: für das Regierungsgebäude, Herren 
gasse, Arch. Sprenger; für die Johanneskirche, Praterstrasse, 
Arch. Rössner; für die neue Alt-Lerchenfelder-Kirche, Arch. 
Müller; für das Waffenmuseum im k. k. Arsenale (damals 
bereits in Verbindung mit der Inzersdorfer Thonwaarenfabrik 
unter Miesbach). 
Die Brausewetter’sche Fabrik betreibt auch immer schon 
die Fabrikation von Kachelöfen nach dem Berliner und 
Münchner Muster. 
Die Thonwaarenfabrik der Wienerberger 
Ziege 1 fabriks- & Baugeseilschaft wurde anfangs der 
fünfziger Jahre vou Miesbach eingerichtet, und producirt 
jährlich eine Waare im Werthe von 250000 fl., und dürfte 
im laufenden Jahre das Doppelte erreichen. Die ersten bedeu 
tenden Arbeiten lieferte diese Fabrik in Verbindung mit der 
oben erwähnten Firma für das Arsenal. — Als Hauptwerke 
sind aus diesem Etablissement hervorgegangen: die Giebel 
gruppen vom Musikvereinsgebäude, die Terracotten für das 
chemische Laboratorium, für das niederösterr. Museum und 
für den Heinrichshof. Von Bedeutung ist in neuester Zeit die 
Fabrikation von glasirter Majolica waare (nach Art der altitalieni 
schen Lucca della Robbia - Waare), als decorative Wandver 
kleidungen. Ein grossartiges Fabrikgebäude ist eben in Aus 
führung. 
Holz. 
Das hier verwendete Holz stammt meistens aus den donau- 
aufwärts von Wien liegenden Forsten, indem dasselbe in 
„Flössen“ transportirl wird und als geschwemmtes Bauholz, 
also zum Theile conservirtes Holz, zur Verwendung kommt.
	        
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