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Volltext: Technischer Führer durch Wien, mit einem Plane der Stadt nebst Umgebung, einem Plane der Donauregulirung, einem Plane der Weltausstellung, einem geologischen Plane und 137 Holzschnitten

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in ununterbrochenem oder periodischem Betriebe, gebrannt, 
und dies ist der sogenannte Hochofenkalk. In Zogelsdorf 
(bei Eggenburg) besteht für diese Zwecke ein Kingofen. 
Hochöfen bestehen z. B. in der HinterbrUhl, in Kaltleut 
geben, in Wöllersdorf, Muthmansdorf. Der Grubenkalk wird 
auch in der Hinterbrühl, Gaden, Hundsheim gewonnen, und 
oft auch von entfernten Stellen, sogar von verschiedenen Pro 
vinzen bezogen. 
Sand. Zur Mörtelbereitung kommen hier verschiedene Sand 
gattungen in Verwendung: 
1. Der Gestättensand, ein mehr rescher Sand, der aus 
Gruben gewonnen wird, wie solche am Felde nächst dem Ar 
senale, in Simmering etc. sich befinden. 
2. Der Türkenschanzsand, ein weicher gelber Sand, 
der leider zur Mörtelbereitung Verwendung findet. 
3. Der Donausand, wie er bis jetzt ebenfalls in 
nächster Nähe bei den reichen Inselbildungen der Donau und 
deren Geländen gewonnen werden konnte. Man unterscheidet 
groben und feinen Donausand. 
4. M eidl ing ersand oder Wienflu s s - Sa n d. Dieser 
Sand wurde von Meidling hergeführt, daher der Name; jetzt 
muss derselbe bereits von grösseren Entfernungen transportirt 
werden. Zur Zeit des Hochwassers führt der Wienfluss grosse 
Massen dieses Materiales mit sich, welches sich zu Boden setzt, 
und bei niederen Wasserständen vom Wienflussbette bezogen 
werden kann. Dieser Sand ist scharfkantig, und ist besonders 
als Zusatz für hydraulischen Kalk beliebt. 
Hydraulische Kalke und Cemente. Diese werden zunächst zur 
Bereitung des hydraulischen oder Wassermörtels verwendet. 
Auch im Hochbaue finden diese Materialien eine wichtige Ver 
wendung, als: bei Fundirungen, bei der Trockenlegung von 
nassen Mauern, zum Mauern und Verputzen (damit die Mauern 
eher austrocknen), zu Estrichen, zu Pflasterungen, zu Archi 
tekturstücken, zu Futterschalen, Trögen u. dgl. 
Eine grosse Zahl von Fabriken beschäftiget sich mit der 
Herrichtung und Bereitung dieser Materialien. Die berühmten 
Fabriken von A. Saul lieh, Ritt. v. Kink und C. Juch 
bei Kufstein in Tirol sind in den Besitz der „ Actiengesell- 
schaft der k. k. pr. hydraul. Kalk- und Portland- 
Cement-Fabrik zu Perlmoos“ übergegangen (Comptoir, 
IV. Bez. Wienstrasse, 3). Diese Fabriken liefern pro 1 Jahr 
über 1 Million Centner dieses Materiales. Ferner sind die 
Fabriken von: C. Lissbauer&Co. (Comptoir: VI. Bez.
	        
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