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Mitte einen Rector auf die Dauer von einem Jahre und fünf
Abtheilungsvorstände auf die Dauer von zwei Jahren
zu wählen hatte.
Die Hörer waren entweder ordentliche, welche in
eine der fünf Abtheilungep eingeschrieben waren und an
dem vollständigen Unterrichte Theil nahmen, oder ausser
ordentliche, welche nur einzelne Vorlesungen besuchten.
Die Dauer des Besuches der einzelnen Abtheilungen war:
allgemeine Abtheilung 2 Jahre, Ingenieurschule 3 Jahre, Bau
schule 2 Jahre, Maschinenbauschule 3 Jahre, chemisch-tech
nische Schule 2 Jahre. Für den Besuch war ein bestimmter
Studienplan vorgeschrieben.
Mit dem Studienjahre 1871 -72 erhielt das Institut den
Titel k. k. technische Hochschule und die Organisation
wurde in so fern geändert, als allgemeine Lehr- und Lern
freiheit eingeführt wurde; hiermit wurde auch die allgemeine
Abtheilung als Vorbereitungscurs aufgelöst, obwohl die Gegen
stände derselben nach wie vor gelehrt werden. Hiermit ent
fiel natürlich auch das Vorschreiben eines bestimmten Studien
planes, obwohl es für zweckmässig gehalten wurde, einen
bestimmten Studienplan zu empfehlen.
Seit dem Studienjahre 1867 sind strenge oder Diplom-
Prüfungen eingeführt; indess ist die Anzahl der Hörer,
welche sich seither zu derselben gemeldet haben, fast Null,
da bisher mit dem Bestehen dieser Prüfung bestimmte Rechte
oder namhafte Vortheile nicht verbunden waren.
Unterrichtsmittel. Von den Unterrichtsmitteln sind
insbesonders zu nennen: die reichhaltige Bi b 1 io thek (Biblio
thekar A. Martin, Custos Dr. F. Lukas), die eine Jahres
dotation von 5000 fl. hat, sowie das technologische Ca
binet, welches durch Prechtl und Altmütter auf eine Voll
ständigkeit gebracht wurde, die es zu einem der ersten der
bestehenden technologischen Sammlungen machte. Es war bis
her zu bestimmten Zeiten dem Publicum geöffnet (vgl. S. 29).
Das technologische Cabinet bezieht gegenwärtig eine Jahres-
dotatiou von 1500 fl. Die gesummte Dotation für die mit den
einzelnen Lehrkanzeln verbundenen Sammlungen und Special
bibliotheken beträgt (excl. allgemeine Bibliothek) 12900 fl.
Werkstätte. Dieselbe besteht seit 1816; um ihre erste
Einrichtung machten sich insbesondere die Professoren Arz-
berger und Prechtl verdient. Sie arbeitete anfänglich nur
Modelle und Instrumente für das Institut; die Modellenwerk-
stätte wurde 1861' aufgelöst. Besonders berühmt wurde die
Werkstätte durch die geodätischen und astronomischen Instru
mente (vergl. V. Abth.). Gegenwärtig arbeitet die von Starke
und Kämmerer geleitete Werkstätte fast nur noch auf fremde
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