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Wiener Kupfersteeherschule, Fr. Steinfeld, Fr. Wald-
naüller und Alb. Zimmer mann.
Jetzige Professoren: Kector Prof. Oberbaurath Fr.
Schmidt.— Malerschule: C. Bl aas, Aug. Eisenmenger,
Ed. Engerth, Ans. Feuerbach, Ed. v. Lichtenfei s,
C. Mayer, Jos. Matth. Trenkwald und C. W urzinger.
— Bildhauerschule: C. Kund mann und Casp. Zumbusch.
— Kupferstecherei, Graveur- und Medailleurkunst: L. Jacoby
und 0. ßanitzky. — Architektur: Theoph. v. Hansen,
Georg Niemann (architekt. Hilfsfächer) und Fr. Schmidt.
— Anatomie: Ant. v. Perger. — Kunstgeschichte: Prof.
Dr. C. v. Lützow. — Welt- und Culturgeschichte: Dr. Ad.
Horawitz.— Vorstand der Kanzlei : Secretär Theod. Lott.
Geldmittel. Der jährlich Seitens des Staates auf die
Akademie verwendete Betrag ist 850U0 fl.; hierunter befinden
sich die Dotation für die Bibliothek zu 3000 fl., die Dotation
für das Gipsmuseum zu 500 fl., die Dotation für Naturmodelle
zu 4000 fl., die Dotation für Studienreisen der Schüler zu
1000 fl., 4 Eeisestipendien zu je 1245 fl. in Silber. Ueber-
dies stehen der Akademie zur Verfügung die Zinsen des aka
demischen Aushilfsfondes von 18000 fl., die Preise und Sti
pendien von jährlich 11000 fl. (hierunter der neue Keichel’sche
Preis zu 1200 fl.). An Schulgeld geht gegen 1200 fl. ein.
Frequenz. Die gegenwärtige Anzahl der Schüler be
trägt 187.
Eine weitere Organisation steht mit der Uebersiedelung
in das neue Gebäude (siehe II. Abtheil.) in Aussicht.
K. k. forstliche Hochschule zu Mariabrunn (Station Weid-
lingau der Westbahn). Das k. k. Oberforstamt Purkersdorf
bewirthschaftete den nahezu 5 Quadratmeilen umfassenden
sogenannten „Wienerwald“ und bestimmte im Jahre 1805
seine Beamten, den Forstpraktikanten Vorträge Uber Forst
dienst und Forstwirthschaft zu halten. Schon im nächsten
Jahre wurde ein im Auslande theoretisch gebildeter und er
fahrener Forstwirth an die private Schule als Hauptlehrer be
rufen und in wenigen Jahren hatte das allgemeine Interesse
an diesem Unternehmen bereits so zugenommen, dass 1813 die
Staatsverwaltung die Schule zu einer öffentlichen forstlichen
Lehranstalt, der ersten in Oesterreich, erhob, ihren Sitz in das
fast leere. Augustiner-Kloster Mariabrunn verlegte und ver
fügte, dass 3 Professoren und 1 Assistent in 3 Jahrgängen
die Ausbildung der Forstzöglinge besorgen. Wegen der ein
samen Lage Mariabrunn’s zu damaliger Zeit wurden die Stu-
direnden sowie die Lehrenden im Klostergebäude unter
gebracht.