MAK

Volltext: Technischer Führer durch Wien, mit einem Plane der Stadt nebst Umgebung, einem Plane der Donauregulirung, einem Plane der Weltausstellung, einem geologischen Plane und 137 Holzschnitten

in liegender I Form gebildeten Zugstäben. Bei der Berechnung 
wurde dieselbe zufällige Belastung zu Grunde gelegt, wie bei 
der Brigittabrücke. Die aus Granit bestehenden vier Portal 
pfeiler tragen folgende Figuren: dieMalerei, die I nd ust ri e, 
die Poesie und die As tr onomi e. Kosten für den Unterbau 
72500 fl., für den Oberbau 180800 fl. (in Silber). 
Karlsbrücke in der Verlängerung der kleinen Ankergasse . 
(F, 4). Bis vor Kurzem bestand hier ein Kettensteg, der ' 
Karlskettensteg,^ welcher im Jahre 1828 durch Mitis 
erbaut wurde; die Kettenglieder bestanden aus Puddelstahl, 
die erste Anwendung des Stahles zum Brückenbaue; die 
Spannweite betrug 95,1-, die Breite 3,5“. Die Schwankungen 
waren so bedeutend, dass der Steg bei stärkeren Stürmen 
gesperrt werden musste; man fürchtete sogar den Bestand 
des Steges und liess ihn daher im Jahre 1870 abtragen. Der 
Verkehr wird gegenwärtig durch eine provisorische Holzbriicke 
ermöglicht; das Tragwerk besteht aus Sprengwerken, die 
indess mit eisernen Hängewerken combinirt sind. (Der Karls 
kettensteg ist beschrieben in Förster’s Bauzeitung Jahrg. 1836.) 
Ferdinandsbrücke in der Verlängerung der Taborstrasse 
(G, 4). Sie wurde im Jahre 1819 auf Kosten der Regierung 
nach dem Entwürfe des Ingenieurs A. Nikolaus ausgefiihrt. 
Sie hat zwei Oeffnungen von je 30“ Spannweite und eine 
Breite von 17“. Das Tragwerk besteht aus je 25 hölzernen 
Bogenträgern nach dem Wiebeking’schen Systeme; jeder Träger 
aus 3 übereinanderliegenden Hölzern. Die Brücke hatte ur 
sprünglich ein Steinpflaster; in Folge der bedeutenden Sen 
kung hat man dasselbe bald durch ein Holzpflaster ersetzt. 
Im Jahre 1863 fand eine Reconstruction statt. 
Aspernbrücke zur Ueberführung der Praterstrasse durch 
die Asperngasse nach der Ringstrasse (G, 4). Sie wurde in den 
Jahren 1863 und 1864 nach dem Schnirch’schen Kettenbrücken 
systeme nach dem Projecte von Schnirch und Fillunger 
unter Leitung des Professors Dr. G. Rebhann, auf Kosten 
des Wiener Stadterweiterungsfondes ausgeführt. Die Eisen- 
construction lieferte die Gewerkschaft Wittkowitz in Mäh 
ren. Sie hat 62,5“ Spannweite, 10,1“ Fahrbahnweite; jeder 
der ausserhalb der Ketten liegenden Fusswege hat 3,2“ 
Breite. Die Ketten haben 1 ju der Spannweite als Pfeilhöhe. 
Sie wurde auf eine zufällige Belastung von 545 Kilogramm 
pro □ Meter und eine Inanspruchnahme von 1410 Kilogramm 
pro □cm berechnet. Die vier Kettenpfeiler bestehen aus festem 
Kalksteine von Oszlip am Neusiedler See. Auf den eisernen 
Querträgern ruht ein doppelter Bohlenbeleg und auf diesen
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.