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Volltext: Technischer Führer durch Wien, mit einem Plane der Stadt nebst Umgebung, einem Plane der Donauregulirung, einem Plane der Weltausstellung, einem geologischen Plane und 137 Holzschnitten

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angebracht sind, wodurch die Freihaltung des Telegraphensaales 
ermöglicht wurde. 
Das Gebäude befindet sich an der Stelle der ehemaligen 
Proviantbäckerei im Stadtgraben. Aus dieser Ursache entstand 
unter dem Hochparterre nicht blos ein geräumiges Souterrain- 
Geschoss, sondern auch noch ein Keller von solcher Höhe, dass 
derselbe für Magazinszwecke untertheilt werden kann. Dieses 
Kellergeschoss wurde daher auch zur Aufstellung der zum 
Betriebe des pneumatischen Telegraphen erforderlichen Dampf 
maschine, sowie zur Aufstellung der nothwendigen eisernen 
Luftkessel oder Luftreservoirs benützt. Die Dampfkessel selbst 
wurden in den Hofraum unter ein Glasdach verlegt. 
Eine sehr grosse Schwierigkeit für die Ausführung bildete 
die Fundirung, da sich selbst unter der ehemaligen Stadtgraben 
sohle und dem Proviantgebäude noch keineswegs ein gewach 
sener Baugrund vorfand, sondern eine grosse Anzahl von alten 
Mauern, Gewölben, Brunnen, feste hölzerne Brücken u. s. w. 
befanden, welche einen laut sprechenden Beweis von der ausser 
ordentlichen Thätigkeit des alten Wien für seine glorreiche 
Vertheidigung geben. 
Die Fundamente sämmtlicher Mauern liegen 5,7 bis 7,6 m 
unter der gegenwärtigen Kellersohle und 0,6 bis l,9 m unter dem 
mittleren Wasserspiegel der Donau, weshalb dieselben auch 
durchaus auf Beton gelegt werden mussten. 
Anhang. 
■Weltausstellung. 
Das Zustandekommen der Weltausstellung in Wien im 
Jahre 1873 ist die Frucht der Bestrebungen der österreichi 
schen Industriellen; einen wesentlichen Antheil haben hierbei 
der österr. Ingenieur- oder Architektenverein, sowie der 
niederösterr. Gewerbe-Verein, welche für das Aufbringen eines 
Garantiefondes eifrig thätig waren. Die kaiserliche Geneh- 
migung für die Abhaltung der Weltausstellung erfolgte nach 
Ueberwindung so mancher Hindernisse im Jahre 1^70. Zum 
General - Director der Weltausstellung wurde W. Frhr. v. 
S ch warz-Senborn ernannt, welcher im August 1871 seine 
Thätigkeit begann. Zum Protector der Ausstellung wurde 
Erzherzog Carl Ludwig, zum Präsidenten der Commission 
Erzherzog Rainer ernannt. Die oberste Leitung der Aus 
stellungsbauten wurde dem Architekten C. Haseuauer, die
	        
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