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Volltext: Technischer Führer durch Wien, mit einem Plane der Stadt nebst Umgebung, einem Plane der Donauregulirung, einem Plane der Weltausstellung, einem geologischen Plane und 137 Holzschnitten

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der Malerei und Plastik ist auch das Aeussere in würdiger, 
schöner Architektur durchgeführt. Hier ist das von Hase- 
nauer für das neue kunsthistorische Museum projectirte Be- 
leucbtungssystem mit Ober- und Seitenlicht in Anwendung 
gebracht. 
Von grösserem Umfange sind ferner die in Holz nach dem 
Entwürfe des Architekten Hinträger von der Union-Bauge 
sellschaft ausgeführte westliche und östliche Agricultur- 
halle. In architektonischer Hinsicht sind noch der Kaiser 
pavillon und der Pavillon der internationalen 
Jury hervorragend; die zahlreichen anderen Bauten sind in 
der Erklärung des Situationsplanes der Weltausstellung ge 
nannt. 
Sehr ausgedehnt ist die Wasserleitung, weichein der 
Maschinenabtheilung (Vorstand Prof. R. v. Grimburg, Inge 
nieure C. Frischauf und G. Hauber) entworfen wurde. 
Die Wasserleitung besteht aus drei Theilen: Der erste Theil, 
die Hochdruckleitung, hebt das Wasser aus einem 7 m 
tiefen, 5,7 m weiten Brunnen mittels einer gekuppelten Dampf 
maschine mit hundert Pferdekräften in ein 250 O haltendes 
Reservoir, welches von einem 44 m hohen eisernen Thurrne 
getragen wird; diese Anlage liegt am Westportale. Von dem 
Reservoire aus durchzieht ein weitverzweigtes Röhrennetz den 
Ausstellungsraum; dasselbe speist 180 Hydranten, 100 Feuer 
wechsel, 9 kleine Springbrunnen, verschiedene Objecte der 
Maschinenhalle, welche des Hochdruckes bedürfen und den 
Motor der Druckerei der „Neuen freien Presse“ ; die Leistungs 
fähigkeit beträgt 500 bis 570 C m pro Stunde. Eine zweite 
Anlage (nächst dem Jury-Pavillon) hat die zwei grossen Fon- 
tainen zu speisen; zwei Dampfpumpen von je 50 Pferdekraft 
pressen das Wasser aus einem 6,3 m tiefen, 3,8 m weiten Brunnen 
ohne Anwendung eines Reservoirs in das Röhrennetz; diese 
Anlage liefert gegen 200 Cm pro Stunde. Das Röhrennetz ist 
mit dem der Hochdruckleitung verbunden, damit diese Anlage 
als Reserve dienen kann. Eine dritte Anlage befindet sich 
am Ostende der Maschinenhalle; das Wasser wird hier direct 
mittels in den Schotterboden eingetriebener Röhren von Dampf 
pumpen aufgesaugt und in ein 5,7 m über dem Boden der Ma 
schinenhalle liegendes Reservoir geleitet; von hier aus wird 
das Wasser in die einzelnen Kesselhäuser und zu den Conden- 
sationsmaschinen geleitet. Das Röhrennetz der ganzen Anlage 
ist gegen 20 Kilometer oder 2*|* deutsche Meilen lang. 
Die Abführung des Wassers und des Unrathes erfolgt 
durch einen gemauerten Canal nach dem Donaucanale; es ist 
dafür gesorgt, dass bei eintretendem hohen Wasserstande eine 
Hebung durch ein Pumpwerk erfolgen kann.
	        
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