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Volltext: Technischer Führer durch Wien, mit einem Plane der Stadt nebst Umgebung, einem Plane der Donauregulirung, einem Plane der Weltausstellung, einem geologischen Plane und 137 Holzschnitten

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auch um die Concession zu einer Bahn zwischen ihrem Bahn 
hofe und dem Zollamtsgebäude ein. Die Regierung beschloss 
indess im Jahre 1846, die ganze Verbindungsbahn als Staats 
bahn zum Betriebe mit Pferden zu erbauen; bald indess ent 
schloss man sich für Locomotivbetrieb. Aber erst im Jahre 
1857 kam es zur Eröffnung der Strecke Südbahnhof-Zollamt. 
Die Eröffnung der Strecke Nordbahn-Zollamt verzögerte sich 
wegen der bei der Uebersetzung des Donaucanals entstehen 
den Schwierigkeiten bis zum Jahre 1860. Inzwischen war der 
Betrieb der Verbindungsbahn an die Nord- und Südbahn über 
gegangen. Im Jahre 1869 ging die Bahn in den Besitz der 
Wiener Bank in Gemeinschaft mit den Gebrüdern Klein 
und dem Baurathe Schwarz über; im nächsten Jahre indess 
ging die Bahn in den Besitz der sechs in Wien einmündenden 
Bahnen über, welche den Kaufschilling von 2 Millionen Gul 
den zu gleichen Theilen entrichteten; die ursprünglichen Anlage 
kosten der 4,9 Kilom. = 0,66 deutsche Meilen langen Bahn 
betrugen 5922000 Gulden. Die Verwaltung leitet ein Comitd, 
in welchem jede der sechs Bahnen Sitz und Stimme hat; 
der Betrieb wird nach wie vor von der Süd- und Nordbahn, 
nunmehr aber auf Rechnung sämmtlicher Eigenthümer, besorgt. 
In den Jahren 1872 und 1873 erfuhr die Bahn eine theil- 
weise Umlegung, welche die Erbauung des Staatsbahnhofes 
nöthig machte. Das Planum wurde wegen der Kreuzung mit 
der zukünftigen GUrtelstrasse nächst der Belvedere-Linie tiefer 
gelegt. Die neue Trace unterfährt die Staatsbahn in der Nähe 
des Arsenals mittels Tunnels, hat in den von der Staats- und 
Südbahn gebildeten Winkel einen eigenen Bahnhof / (s. Fig. 19), 
unterfährt die Südbahn mittels Tunnels in der Nähe der Him- 
berger und Laxenburger Strasse und zieht sich alsdann neben 
der SUdbahn hin, welche sie beim Matzleinsdorfer Friedhofe 
ersteigt. Vom Bahnhofe der Verbindungsbahn führt ein Geleis 
nach dem Centralbahnhofe der Staatsbahn. 
Objecte. Die Bahn liegt in der Stadt grösstentheils auf 
einem steinernen Viaducte, dessen Raume zu Verkaufsgewöl 
ben eingerichtet siud. Sie besitzt einige Wegüberführungen 
mit Blechträgern, zum Theil mit gusseisernen Säulen, unter 
denen sich namentlich die drei Objecte zur Ueberführung über 
die drei vom Praterstern ausgehenden Strassen durch ihre 
gdthisehe Architektur auszeichnen. Ausser den beiden Tunne- 
ien zur Unterfahrung der Staats- und der Südbahn ist aber 
besonders zu nennen die 
Eisenbahnbrücke über den Donaucanal, welche im Jahre 1860 
nach dem Projecte des Eisenbahn-Oberinspectors Schnirch 
als versteifte Kettenbrücke vollendet wurde. Viele Fachmänner
	        
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