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Volltext: Technischer Führer durch Wien, mit einem Plane der Stadt nebst Umgebung, einem Plane der Donauregulirung, einem Plane der Weltausstellung, einem geologischen Plane und 137 Holzschnitten

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von Grinzing aus den Kahlenberg in l'/j Stunde, den 
Leopoldsberg in l 3 / 4 Stunde erreichen. 
Die in der Schweiz mit der Kigibahn erzielten günsti 
gen Erfolge haben zu vielfachen Nachahmungen aufgefordert 
und unmöglich durfte Wien mit seinem Kahlenberge Zurück 
bleiben. Ja die Aussicht auf einen guten Erfolg war so 
gross, dass fast zu gleicher Zeit zwei auf den Kahlenberg 
führende Eisenbahnen entstanden sind, eine Seilbahn 
und eine Zahnradbahn. 
Seilbahn auf dem Kahlenberg. Vom Fusse des Berges 
von einer an der Franz Josef - Bahn errichteten Station aus, 
führt bis zum Gipfel eine Drahtseilbahn, die in der Horizon- 
talprojection vollkommen gerade ist. deren Steigung aber 
zwischen 1 : 3,73 und 1 : 2,32 wechselt; die durchschnittliche 
Steigung ist 1 : 3. Die Bahn hat eine horizontale Länge von 
694 m , eine Höhe von 235 m . 
Oberbau. Die Schienen beider Geleise sind durch höl 
zerne Langschwellen unterstüzt, unter denen Querschwellen 
liegen. Zwei mittlere Längsschwellen dienen zur Aufnahme 
hölzerner Köllen von 32 bis 40 cm Durchmesser und 63 cm 
Länge, über welche das Dachseil läuft. In gewissen Entfer 
nungen sind Verankerungen des Oberbaues durch Mauerwerk 
angeordnet. Der Abstand der Geleise ist 6,3 m . 
Während ein Wagen hinauf geht, geht ein zweiter hinab. 
Jeder Wagen hängt an einem eigenen Drahtseile von 54 mn » 
Dicke, dessen oberes Ende am Umfang einer Trommel, der 
Windetrommel A, befestigt ist, die durch eine Dampf 
maschine gedreht wird. Die Geschwindigkeit der Wagen ist 
im Maximum 3 Meter pro Secunde. 
Wagen. Jeder Wagen fasst 100 Personen, von denen 60 
in den unteren Coupes, 40 im Imperiale untergebracht werden. 
Die Seitenthüren der unteren Coupes sind Schiebethüren. 
Da dieselben in ungleicher Höhe liegen, ist der Einsteige 
perron in entsprechende Plateaus getheilt. Das Imperial hat 
einen Mittelgang und ist von den Enden aus durch Treppen 
zugänglich. Die äussere Breite der Wagen ist 3,2 m , die Breite 
der Coupes l,6 m . Zur Beförderung von Wasser, Kohlen etc. 
dient ein Tenderwagen, für 6,7 Tonnen Maximalbelastung, 
dessen Kasten einen geneigten Boden, aber eine horizontale 
Decke hat. 
Sicherheitsvorrichtung. Für den Fall eines Zer 
reissens des Zugseiles ist ein zweites Seil, das Fangseil 
von der Dicke der Zugseile mit beiden Enden an den beiden 
Wägen befestigt; dasselbe legt sich um eine unter dem Fuss-
	        
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