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Volltext: Technischer Führer durch Wien, mit einem Plane der Stadt nebst Umgebung, einem Plane der Donauregulirung, einem Plane der Weltausstellung, einem geologischen Plane und 137 Holzschnitten

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legt werden konnten. Kur in dem tief und nahezu horizontal 
gelegenen II. Bezirke, dann in kleinen Theilen des III. und 
IX. Bezirkes, sinkt das Gefälle bis auf 1:580, und muss 
dieser nicht zu beseitigende Umstand durch entsprechende 
Profilvergrösserung paralysirt werden. 
Die Aufsammlung und Abführung aller Abfallstoffe und 
Niederschläge geschieht in den Donaucanal. Ausser durch 
diesen Donauarm wird Wien noch von dem Wienflusse, Otta 
kringerbache und Alserbache durchzogen, welche naturgemäss 
in den Niederungen abfliessen und durch die Lage derselben 
erscheint die Gefällsrichtung des Canalnetzes im Grossen und 
Ganzen gegeben. 
Durch diese natürlichen Gerinne wird das Wiener Canal 
netz in vier Gruppen getheilt; es münden nämlich die Canäle 
des II. Bezirkes, dann zum Theile jene des I., III. und IX. 
Bezirkes in den Donaucanal, die Canäle des IV., V. und 
VI. Bezirkes, dann zum Theile jene des I. und IJI. Bezirkes, 
in das Wienflussgebiet, die Canäle des VII. und VIII. Bezirkes 
in den Ottakringerbach und endlich die Canäle eines 
Theiles des IX. Bezirkes in den Aiserbach. 
Der Aiserbach und der Ottakringerbach besteht 
nicht als offenes Gerinne; vielmehr sind diese Bäche im 
Weichbilde Wiens überwölbt und in Canäle umgewandelt 
worden, eine Massregel, die sich nicht nur aus Passage-Bück- 
sichten als zweckmässig darstellte, sondern vornehmlich aus 
sanitären Gründen nothwendig wurde. 
Aus letzteren Gründen wurde auch jede directe Canal 
einmündung in den Wienfluss aufgehoben und sind an beiden 
Ufern des Wienflusses, parallel mit selben, Sammelcanäle 
(die sogenannten Choleracanäle) erbaut worden, welche 
alle einmündenden Seitencanäle aufnehmen und direct in den 
Donaucanal leiten. 
Um bei grossen Begengüssen diese Sammelcanäle zu ent 
lasten, sind von letzteren an mehreren Stellen Ueberfallscanäle 
in den Wienfluss geleitet, deren Sohlen an der Abzweigung 
0,9 bis 1,3 m höher als die Sohlen der Sammelcanäle liegen, 
also das Abströmen des gestauten Wassers gestatten, während 
die festen Theile in den Sammelcanälen zurückgehalten und 
somit in den Donaucanal geleitet werden. 
Die Ursachen, welche die Abhaltung der Abfallstoffe vom 
Wienflusse begründeten, bestehen auch beim Donaucanale, dem 
einzigen offenen Gerinne in Wien, in welchem der Unrath 
direct eingeleitet wird. Diese sanitären Gründe lassen die Er 
bauung von parallelen Sarameleanälen an beiden Ufern des 
Donaucanales als nothwendig erscheinen, und ist diese Aus 
führung bisher an den beträchtlichen Kosten der Erbauung
	        
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