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Bisherige Wasserversorgung Wiens.
Wien gegenwärtig theils durch Schöpfbrunnen,
tneils durch Quellenwasserleitungen mit Wasser versorgt
• 8 c Z V m ^ ahre 1859 musste auf jeder Realität vom Besitzer
ein Schöpfbrunnen errichtet werden.
Schöpfbrunnen.
Die oberen Erdschichten des Wiener Untergrundes lassen
das Niederschlagswasser fast durchgehends einsickern: der
iegel dagegen ist als wasserdicht anznsehen, so dass das
eingesickerte Wasser auf seiner Oberfläche, der Neigung des-
selben entsprechend, abfliessen wird. Das abfliessende Wasser
sammelt sich in Mulden der Tegeloberfläche oder fliesst den
Hussen zu. Aber auch das Wasser der Donau breitet sieb in
den durchlassenden Alluvionen und den diluvialen Schotter-
massen, an welche sich die ersteren anschliessen, aus; diese
Inhitration findet aber_ da ihr Ende, wo die wasserdichte
Ubeiflache des Tegels sich über das Niveau der Donau erhebt
so dass sich die Stadt hinsichtlich des Grundwasserstandes in
zwei Gebiete, in den Donaubezirk und den Hochbezirk
eilen lasst. Zu jenen Gebieten, in denen der Grundwasser-
nd nicht durch die Donau beeinflusst wird, gehört eine
Halbmondförmige Insel der inneren Stadt in der Nähe des Kärnt
ner- Opern-, und Burgringes, und die Bezirke Wieden, Mar
garethen, Manahilf, Neubau, Josefstadt. Der Wienfluss hat in
r m ^ heren . rl 5 eile , ein Te &elbett, aus welchem er nur bei
hohen Wasserstanden heraustritt und alsdann eine Infiltration
der benachbarten Gebiete bewirkt; in dem tieferen Laufe, etwa
hZrZr Sch 7*Yfehbergbrüeke an, hat aber der Wienfluss ein
beständiges Infiltrationsgebiet.
r,. ® e [" ac h lassen sich die Brunnen in drei Classen theilen:
de , ren Wa sser aus einem Gemenge aus
Donauwasser und Grund wasser besteht, Seihbrunnen, welche
den ?“, G t fu er an der Tegeloberfläche geschöpft wer-
hohen tL-i ^ ge 'l brU , ni !, en ’ welche einen mehr oder minder
; h 0be “ Th ' ei1 df f Tegels durchsinken und ihr Wasser aus den
ihm eingeschalteten Sandlagen nehmen und zum Theil arte-
IZZ Tn“ S,Dd - Die Härte des Ruwers Seihbrunnen
nimmt im Allgemeinen gegen den Donaubezirk hin zu, weil
AIano- n rUndWaSS u r ’ U , m dl ? sen zu erreichen, eine immer grössere
* ” T von m ehr oder minder löslichen Schichten durchsickern
■ d .® s ® an( 3es des Donaubezirkes nimmt die Härte
Tv« a r w Wei das we i c be Donauwasser hinzukommt. Da,
,, aS - ^ aS8 ? r , nur Sand und Schotter durchdringt, hat das-
e eine massige Härte; Lös aber erzeugt hartes Wasser. Im
Technischer Führer durch Wien. 5